Anders als das deutsche Speed-Team. Auch die Abfahrten auf der legendären Streif hatten wieder reichlich Spektakel geliefert. Thomas Dreßen war der Spaß im Schneegestöber am Samstag allerdings vergangen. Frustriert hatte der 29-Jährige seinen Helm weg gepfeffert, nachdem er in der Alten Schneise gestürzt und ausgeschieden war. Dreßen war sauer auf sich selbst, aber "auch auf gewisse Umstände, wo man was hätte machen können".
Kritik an den Organisatoren
Der Kitzbühel-Sieger von 2018 klagte über die schlechte Sicht. Im Wissen, dass es schneien würde, hätten die Organisatoren doch an den entsprechenden Stellen Farbe in die Piste geben können, meinte Dreßen. Zudem kritisierte er die Entscheidung, dass der Start nicht ein Stück nach unten verlegt worden war. Die Athleten hätten kein Mitspracherecht, sagte er.
Dreßens Teamkollegen hatten in den vergangenen Wochen aus verschiedenen, mitunter gesundheitlichen Gründen "den Faden verloren", wie Bundestrainer Christian Schwaiger es formulierte. In Kitzbühel nahmen sie ihn zumindest teilweise wieder auf. Romed Baumann fuhr trotz der schwierigen Bedingungen am Samstag als Achter in die Top Ten, Josef Ferstl verpasste sie als Elfter nur knapp. Zu den absoluten Topleuten fehlt aber weiter einiges.
Der große Abfahrts-Dominator des Winters bleibt Aleksander Aamodt Kilde. Der Norweger feierte am Samstag schon seinen fünften Saisonerfolg in der Königsdisziplin - und ein Happy End seiner wilden Ritte über die gefürchtetste Piste im Weltcup. Das sei einer seiner größten Siege, sagte er. Tausende Fans bejubelten ihn, darunter auch Stargast Arnold Schwarzenegger.
Im Training am Donnerstag hatte Kilde einen kleinen Bruch nahe des rechten Handgelenks erlitten, beim Heimsieg des Österreichers Vincent Kriechmayr im Rennen am Freitag war der 30-Jährige fast in den Zaun gebrettert. Von der Beinahe-Katastrophe zum König von Kitzbühel in 24 Stunden - das ist selbst für die Streif außergewöhnlich spektakulär. Genau wie Straßers extrem knapp verlorener Slalom-Krimi am Sonntag.