iPhone 15 Pro lockt mit Neuerungen
Blendet man das Thema USB-C aus, lockte beim Apple-Event vor allem das iPhone 15 Pro mit Neuerungen. Es bekommt unter anderem ein Gehäuse aus Titan sowie einen neuen Chip mit stark verbesserter Grafik-Leistung. Die teureren Pro-Modelle attraktiver zu machen ist ein probates Mittel, um in einem schrumpfenden Smartphone-Markt die Umsätze hochzuhalten.
Das größte und teuerste iPhone - Pro Max - bekommt eine weitere Innovation: fünffachen optischen Zoom. Wenige Monate vor dem Start von Apples VR-Brille wird die Kamera der Pro-Modelle auch 3D-Aufnahmen machen können, in die man dann mit dem Headset eintauchen kann. Apple hofft, dass die Inhalte, die mit dem iPhone 15 Pro Max erzeugt werden, den Marktstart der Computer-Brille im kommenden Jahr erleichtern.
Im neuen Standard-Modell kommen unterdessen nun die Innovationen der Pro-Version aus dem Vorjahr an. So bekommt das iPhone 15 den Bild-Sensor mit 48 Megapixel für detailreichere Fotos und den Bereich zur dynamischen Anzeige aktueller Informationen.
Für etliche Käuferinnen und Käufer ist aber der Preis ein gewichtiges Argument. Und hier konnte Apple zumindest für den Euro-Raum gute Nachrichten verkünden. Nachdem Apple vor einem Jahr angesichts des damals schwachen Euro-Kurses die Preise in Europa zum Teil deutlich angehoben hatte, gibt es nun eine Gegenbewegung. So kostet das günstigste iPhone 15 nun 949 Euro - 50 Euro weniger als beim 14er. Das Pro-Einstiegsmodell wird mit 1199 Euro nun 100 Euro günstiger, der Preis des großen Pro Max blieb aber unverändert bei 1449 Euro.
Auch Apple Watch mit neuen Funktionen
Die Preisgestaltung hilft Apple, die Rückgänge im Smartphone-Markt auszugleichen. Zuletzt konnte auch Apple sich nicht mehr gegen den allgemeinen Abschwung stemmen: Laut der Analysefirma IDC wurden im zweiten Quartal gut sechs Prozent weniger iPhones abgesetzt als ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank aber nur um rund 2,4 Prozent - Apple gelingt es also, teurere Modelle zu verkaufen. Das iPhone ist Apples wichtigstes Produkt und bringt mehr als Hälfte der Erlöse ein.
Die Computer-Uhr Apple Watch bekommt in der neuen Version unter anderem einen schnelleren Chip und kann nun Anfragen an die Sprachassistentin Siri direkt auf dem Gerät verarbeiten. Das Display kann doppelt so hell sein wie beim Vorgängermodell.
Neu ist, dass man Funktionen der Uhr auslösen kann, indem man Daumen und Zeigefinger zwei Mal aneinander tippt. Das soll helfen, die Uhr zu bedienen, wenn die andere Hand nicht frei ist. Zum Beispiel kann man damit einen Anruf annehmen oder beenden. Die Uhr erkennt die Art der Bewegung mit Hilfe ihrer Sensoren und maschinellen Lernens.
Einen großen Teil der Präsentation widmete Apple Umweltthemen. So verkündete die zuständige Top-Managerin Lisa Jackson, dass die neuen Apple-Uhren komplett CO2-neutral sind. Außerdem wird der Konzern keine neuen Produkte aus Leder mehr einführen. Selbst künftige Armbänder des Luxus-Konzerns Hermes bestehen aus Stoff. Beim iPhone 15 wird das Gehäuse zu 75 Prozent aus Recycling-Aluminium gefertigt. Beim Pro-Modell besteht das Chassis im Inneren nur aus recyceltem Aluminium. Auch das Kobalt in Batterien kommt aus dem Recycling.