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Sondersitzung Lebensnah und überzeugend

Werner Bußler
Klaus Wolfrum ist neuer Ehrenbürger der Stadt Helmbrechts. Der frühere SPD-Landtagsabgeordnete und Stadtrat, der als „Vater“ der LBV-Ökostation gilt, trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Mit im Bild Foto: /Bußler

Die Stadt Helmbrechts verleiht den langjährigen Stadtrat und Landtagsabgeordneten die Ehrenbürgerwürde. Diese bedeutet dem Geehrten mehr als das Bundesverdienstkreuz.

 
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Helmbrechts - Seit Donnerstag ist Klaus Wolfrum Ehrenbürger der Stadt Helmbrechts. In einer Sondersitzung des Stadtrats im Bürgersaal nahm Bürgermeister Stefan Pöhlmann – einem einstimmigen Beschluss im November 2020 zufolge – die Ernennung vor. Laut Satzung dürfen nur drei lebende Persönlichkeiten diesen Titel tragen. Neben Wolfrum ist zurzeit Professor Dr. Werner Hohenberger Ehrenbürger. Beide haben 1962 gemeinsam in ihrer Heimatstadt konfirmiert.

Am Festakt nahmen auch Landrat Oliver Bär, Altbürgermeister Manfred Mutterer – Träger der silbernen Bürgermedaille – und weitere Ehrengäste teil. Musikalisch gestalteten Gerd Koppitz und Ludger Ahrens den Abend mit Weisen unter dem Motto: „Mensch und Natur“.

Die Laudatio auf den Geehrten hielt Stefan Pöhlmann, der eine besondere Beziehung zum Geehrten hat: Schließlich war er zu Wolfrums Zeit als Landtagsabgeordneter dessen wissenschaftlicher Mitarbeiter im SPD-Bürgerbüro. Daher wusste er manche Anekdote zu erzählen, stellte in seiner Ansprache aber den Menschen Klaus Wolfrum heraus: „Er mochte immer die Geerdeten, die Bodenständigen, die Ehrlichen und die Humorvollen. Begegnete er aber einem Selbstdarsteller und/oder einen hochnäsigen Snob, dann ergriff er am liebsten die Flucht.“ Der neue Ehrenbürger war und sei authentisch. Er sei Mitglied eines Stammtischs und vertrete dort seine Meinung, aber nicht populistisch, „sondern lebensnah und überzeugend“. Pöhlmann zählte die zahlreichen Verdienste des 73-Jährigen auf. Er war 48 Jahre Stadtratsmitglied, war stellvertretender Landrat und als Landtagsabgeordneter Mitglied im Haushaltsausschuss, führte jahrzehntelang den Kreisverband des Landesbundes für Vogelschutz und gilt als Initiator der Ökostation. Wolfrum stand auch lange an der Spitze des SPD-Kreisverbandes, „und es gelang ihm als einem der wenigen SPD-ler, ein Direktmandat für den Landtag zu erringen“. Dabei sei ihm ihm immer die gute und faire Zusammenarbeit mit Politikern anderen Parteien ein Anliegen gewesen, „trotz gelegentlich harter Auseinandersetzungen in der Sache“.

Diese freundschaftliche Art würdigte auch Landrat Oliver Bär, der das Engagement des „Helmbrechtser Urgesteins“ für die Bürgerschaft und als Politiker, als Jäger und Naturschützer hervorhob. „Ich habe dich immer als grundsympathischen Menschen erlebt.“ Der Helmbrechtser SPD-Fraktionsvorsitzender Pascal Bächer würdigte in Reimform die Verdienste Wolfrums. Über viele mit seinem Freund Klaus erlebte Episoden könnte der frühere Bürgermeister Manfred Mutterer berichten. Beide hatten ihre politische Karriere als Jungsozialisten gestartet. Viel Lebensweisheit hätten sie einem anderen, leider bereits verstorbenen, Ehrenbürger der Stadt zu verdanken, Otto Knopf.

Klaus Wolfrum bedankt sich für die Ehrung; er sei stolz darauf, sagt er , sie bedeute ihm mehr als das bereits erhaltene Bundesverdienstkreuz. An die Politikerkolleginnen und Kollegen appellierte er, parteiübergreifend zusammenzuarbeiten

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