Sozialpädagoge gesucht Münchberg verstärkt die Jugendarbeit

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Die Stadt will mobile Jugendhilfe anbieten. Ein Sozialpädagoge soll die jungen Leute dort abholen, wo sie sich treffen, mit ihnen ins Gespräch kommen und Freizeitangebote schmackhaft machen.

 
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Münchberg - Münchberg wünscht sich eine mobile Jugendhilfe. Demnächst schreibt die Stadt eine Stelle aus und sucht nach einem Sozialpädagogen, der die Jugendarbeit unterstützt. Die Stelle soll gesplittet sein. Die neue Kraft wird – vergleichbar mit einem Streetworker – die Plätze aufsuchen, an denen sich junge Leute treffen, aber auch im Jugendzentrum mitarbeiten. „Es geht darum, miteinander ins Gespräch zu kommen“, erklärt Bürgermeister Christian Zuber auf Anfrage.

Dass Münchberg seine Jugend im Blick behalten sollte, war das Ergebnis der Sozialraumanalyse, die Kreisjugendpfleger Johannes Wurm im Juni im Stadtrat vorstellte. Die Zahl der jungen Menschen hat sich in den vergangenen vier Jahren um 170 erhöht und liegt bei 2700. Wurm bezeichnete die Analyse als Frühwarnsystem, das auf Schieflagen aufmerksam macht. Daraus ergäben sich Empfehlungen, wie etwa erzieherische Hilfen. Als größtes Problem in Münchberg machte der Kreisjugendpfleger die relativ hohe Zahl von Arbeitslosengeld-II-Empfängern aus. Auch viele Alleinerziehende leben in der Stadt. „Je geringer das Einkommen, desto anfälliger sind Familien für Krisen“, so seine Warnung damals. Obwohl sich die Lebenssituation der Jugendlichen in Münchberg insgesamt in den vergangenen fünf Jahren verbessert habe, sah er einen Bedarf an weiteren Angeboten und Hilfen. „Man sollte in der Jugendarbeit Personal aufstocken“, lautete sein Fazit.

Vorreiter im Landkreis

Genau das wird jetzt geschehen. Damit will Münchberg als größte Stadt im Landkreis ein Zeichen setzen und Vorreiter sein. „Wir sprechen dann über zweieinhalb Stellen für die Jugendarbeit, das hat keine andere Kommune im Landkreis, aber das ist wichtig.“ Mobile Jugendhilfe bedeutet für ihn nicht, einen „Aufpasser“ zu den Treffpunkten der jungen Leute zu schicken. Viel mehr wünscht er sich, dass die mobile Kraft Brücken baut und Alternativen für die Freizeitbeschäftigung aufzeigt, etwa im Jugendzentrum oder in den Vereinen. Da sich in Münchberg nicht nur Münchberger treffen, wird der Sozialpädagoge wohl auch auf die Angebote anderer Jugendzentren wie dem „Pur“ in Helmbrechts hinweisen.

SPD-Stadtrat Reiner Schneider regte bei der Stadtratssitzung im Juni eine Zusammenarbeit mit anderen Kommunen an. Das hält auch der Bürgermeister für denkbar, trotzdem sollte die neue Kraft allein in Münchberg angestellt sein. „Wir haben hier lieber selbst die Hand drauf.“ Denn der Sozialpädagoge wird nicht nur die Treffpunkte in der Stadt anfahren, sondern soll auch im Jugendzentrum mit unterstützen. Dadurch wird die Stelle laut Zuber attraktiver, weil sie eine langfristige Perspektive biete.

In dieser Woche will sich der Bürgermeister erneut mit dem Kreisjugendpfleger absprechen. Danach soll die Stellenausschreibung rausgehen. Johannes Wurm sagt auf Anfrage, dass er den Kommunen Empfehlungen gibt und man dann miteinander erarbeitet, wie sie diese am besten umsetzen können. Er freue sich, dass Münchberg seine Anregung ernst nimmt.

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