Sozialraumanalyse Mehr Nachwuchs in Schwarzenbach

Helmut Engel

Johannes Wurm von der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises stellt dem Stadtrat die Sozialraum-analyse vor.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Kickertisch – ein Symbol für die Jugendarbeit. Foto: dpa

Schwarzenbach an der Saale - Über Video ist Johannes Wurm von der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Hof der Stadtratssitzung der Stadt Schwarzenbach an der Saale zugeschaltet gewesen, um dem Gremium über die Sozialraumanalyse zu berichten.

Nach der Werbung weiterlesen

Wurm weiß, dass eine Kindertageseinrichtung in Wohnortnähe ein wichtiges Kriterium für Eltern bei der Wohnungssuche oder bei einem Hausbau sei. In Schwarzenbach gibt es 1 656 Kinder und Jugendliche von 0 bis 27 Jahre (Stand 31. Dezember 2020), das sind 172 weniger als fünf Jahre zuvor. In der Gruppe ein bis zu drei Jahren sind es aber 21 mehr, in der ein bis zu sechs Jahren ist es ein Plus von 48 und in der ein bis zu zehn Jahren sind es 40 mehr.

Die Saalestadt hat zwei Kinderkrippen, die evangelische-lutherische Kinderkrippe „Haus für Kinder“ und die katholische Kindertagesstätte Sankt Klara. Beide sind zu jeweils 108 Prozent ausgelastet. Kindergärten sind drei vorhanden, zwei evangelisch-lutherische und eine katholische. Mehr als verdoppelt hat sich in den letzten drei Jahren die Zahl der Kinder in der Tagespflege. 2019 waren es vier, 2020 stieg die Zahl auf sieben Kinder und im letzten Jahr waren es zehn Kinder.

Sehr gut entwickelt hat sich die offene Kinder- und Jugendarbeit im Jugendtreff „Gleis 2“. In den Jahren 2015 und 2016 besuchten den Jugendtreff durchschnittlich acht bis zehn Jugendliche täglich, 2017 stieg die Zahl auf etwa 45 und sie entwickelte sich weiter bis zu durchschnittlich 50 Jugendliche im Jahr 2020. „Da hat sich die sehr gute Arbeit mit dem vielfältigen Angebot gelohnt“, lobt Wurm.

Kinder im Krippenalter gibt es in Schwarzenbach 115, dafür sind 48 Regelplätze in Krippen vorhanden, dies sei eine Deckung von 42 Prozent. Im Kindergartenalter gibt es 247 Buben und Mädchen, für die 175 Kindergartenplätze zur Verfügung stünden, was eine Deckung von 71 Prozent ergibt.

Wurm klärte weiter über die neue Regelung des Jugendhilfeausschusses für den Landkreis Hof für das Jahr 2022 auf. Demnach können Überbelegungsplätze von der Fachaufsicht für Kindertagesstätten unter bestimmen Voraussetzungen genehmigt werden. Diese sind:

Wenn der Bedarf für einen Überbelegungsplatz im laufenden Kindergartenjahr entsteht.

Wenn Überbelegungsplätze nicht an Gastkinder vergeben werden, sondern nur an Kinder aus der eigenen Kommune.

Wenn der Anstellungsschlüssel in der Kindertagesstätte höchstens 1:10 beträgt.

Wenn der nächste freiwerdende Platz für das Kind auf dem Überbelegungsplatz genutzt wird.

Wenn der Überbelegungsplatz längstens bis zum Ende des Kita-Jahres gewährt wird.

Wenn es im laufenden Kita-Jahr zu einem Wechsel zu einer neuen Betriebserlaubnis kommt, bleiben die besetzten Überbelegungsplätze der alten Betriebserlaubnis bis zum Ende des Kita-Jahres bestehen.

Maximilian Brünnig (SPD) interessierte, wie hoch die Überbelegung im Landkreis ist. Wurm erklärte, dass es eigentlich überall Überbelegungen gibt. Günter Konopka (ÜWG-FW) wollte wissen, wie die Versorgung mit Kita- und Krippenplätzen in den anderen Kommunen sei. Nach Aussage Wurms liegt sie zwischen 50 und 110 Prozent, hauptsächlich aber zwischen 60 und 80 Prozent. Michael Haas (SPD) fragte nach, wie hoch die prozentuale Deckung sein sollte. Für Wurm wäre ein Zielwert falsch, dies sollte sich nach der Elternbefragung richten. Je mehr Plätze die Stadt vorweisen kann, umso besser sei es für die Stadt. „Das schafft Anreize für junge Familien.“

Viel tut sich derzeit mit Neubauten von Kindertagesstätten im Landkreis Hof. In den letzten beiden Jahren sind im Landkreis mindestens fünf neue Krippengruppen entstanden. Konopka interessierte noch, ob der hohe Anstieg in der Tagespflege mit Corona zusammenhängt und ob er eventuell wieder auf das Niveau früherer Jahre wieder zurückgeht. Dies sei für Johannes Wurm nur schwer zu sagen, seit 2019 sei aber ein Anstieg in der Tagespflege im gesamten Landkreis vorhanden, fügte er an.