Später Rückschlag Bayern Hof verspielt sicher geglaubten Sieg

Der Fußball-Bayernligist sieht bei der Zweitliga-Reserve des SSV Jahn bis wenige Sekunden vor dem Abpfiff wie der Sieger aus. Dann dämpft ein verwandelter Foulelfmeter gehörig die Stimmung.

 
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Ein enttäuschter Martial Ekui (Symbolbild) Foto: Mario Wiedel

Gluthitze, aber eine „coole“ SpVgg Bayern Hof – so lässt sich der Gastauftritt des Fußball-Bayernligisten am Samstagnachmittag in Regensburg bis in die 93. Minute hinein beschreiben. Dann sorgte ein berechtigter und auch verwandelter Foulelfmeter für den späten Stimmungskiller beim Traditionsklub. „Das ist richtig, richtig bitter“, haderte Bayern-Trainer Mikhail Sajaia hinterher, „Regensburg hatte sechs Profis dabei und wir haben eigentlich alles im Griff“.

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Bei der Zweitliga-Reserve des SSV Jahn zeigten die Saalestädter tatsächlich trotz Temperaturen jenseits der 30 Grad eine über weite Strecken überzeugende Leistung - vor allem im läuferischen Bereich. Den Ausfall von Kaan Gezer (Flitterwochen) versuchte Sajaia im 4-4-2-System zu kompensieren. Bei seinem Debüt rückte der kürzlich verpflichtete Hoffnungsträger Libor Bobcik gleich in die Startelf. An seiner Seite im Sturmzentrum agierte etwas überraschend nicht Kamil Popowicz (schon drei Saisontore), sondern Hüseyin Durkan.

Und die beiden eingesetzten Offensivleute kombinierten in der neunten Minute gleich herrlich miteinander: Bobciks Treffer wurde allerdings nicht anerkannt, da Durkan vorher mit dem Ball im Aus war. Ein Abschluss des Deutsch-Türken war in der Folge ebenso etwas zu unplatziert (21.) wie ein Freistoßaufsetzer von Maximilian Weiß kurz darauf (24.). Die sattelfeste Hofer Abwehr kam nur kurz in Bedrängnis, als Eric Hottmann einen Drehschuss knapp am Tor vorbeisetzte (23.) und wenig später Schlussmann Fatjon Collari einen Ball fallenließ und erst im Nachgang zupackte (33.). Dementsprechend ging das 0:1 in der 38. Minute auch völlig in Ordnung: Nach einer Flanke gewann Tim Scherbaum sein Kopfballduell und Vojtech Cermus vollstreckte aus Nahdistanz per Volleyabnahme eiskalt (38.). Durkan und Bobcik, der schon gut eingebunden ins Spiel der Gäste wirkte, scheiterten mit ihren Abschlüssen kurz vor der Pause noch an Regensburgs Torwart Oskar Preil (45.).

Schwacher, aber erfolgreicher Elfmeter

Auch nach dem Seitenwechsel verteidigten die Hofer Bayern den Großteil der oberpfälzischen Offensivbemühungen resolut weg. Insgesamt entwickelte sich jedoch eine relativ chancenarme Begegnung. Was fehlte war aus Hofer Sicht das vorentscheidende zweite Tor, das in einigen Situationen durchaus möglich war. Weil die Sajaia-Elf jedoch defensiv nichts mehr anbrennen ließ, schien dennoch alle Vorzeichen in Richtung Auswärtserfolg zu zeigen. Der eingewechselte Paul Tittmann ging jedoch kurz vor Schlusspfiff zu ungestüm in einen Zweikampf und Hottmann verwandelte den fälligen Foulelfmeter, der bei den mitgereisten Hofer Fans vor hörbare Verstimmung sorgte, aber durchaus berechtigt war, mit etwas Glück, da Collari den unplatzierten Schuss fast gehabt hätte. Trotz des späten Ausgleichs lobt Sajaia seine Mannschaft nach dem Spiel. „Es war heute ein super Auftritt, ich bin stolz auf die Jungs“, so der Georgier. Er hofft nun, dass das Spielglück in der kommenden Woche endlich zu den Hofer Bayern zurückkehrt.

SpVgg Bayern Hof: Collari – Richter, Seidel (Popowicz 70.), Scherbaum, Schubert, Ekui (Tittmann 60.), Stadelmann, Weiß, Cermus (Frank 88.), Durkan, Bobcik.

Schiedsrichter: Markus Hertlein (TSV Dinkelsbühl). – Zuschauer: 200. – Tore: 0:1 Cermus (38.), 1:1 Hottmann (90. + 4, Foulelfmeter).