Ein Loch im schwedischen Tornetz verzögerte den Anpfiff um zwei Minuten, die Spanier bemühten sich nach der Reparatur, schnell für die nächste Beschädigung zu sorgen: Von Beginn an schnürten sie die Schweden mit großer Passdominanz am Strafraum ein, drückten auf die frühe Führung. In der ersten Halbzeit brachten die Iberer bei 79 Prozent Ballbesitz 430 Zuspiele an den Mann - gegenüber 65 der Schweden.
Olmo (7.) gab den ersten Warnschuss ab und hatte per Kopf die erste Riesenchance (16.) - er scheiterte aber am glänzend reagierenden Torwart Robin Olsen. Kokes tückischer Außenristschuss (23.) strich knapp am Pfosten vorbei, Alvaro Morata (38.) ließ völlig frei vor Olsen eine hundertprozentige Möglichkeit liegen.
Ohne den allmächtigen Zlatan Ibrahimovic - der 39-Jährige fehlt wegen einer Knieverletzung - kam von Schwedens Offensive lange nichts. Die Spitze mit dem Ex-Hamburger Marcus Berg und dem früheren Dortmunder Alexander Isak war weitgehend unsichtbar - und hätte dennoch beinahe das Spiel auf den Kopf gestellt, als Marcos Llorente in höchster Not gegen Isak rettete und den Ball an den Pfosten lenkte. Auf der Gegenseite traf auch Olmo Aluminium (45.).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit agierte Spanien dann zunehmend harmlos. Die Schweden spielten zunächst auf Zeit, erkannten dann aber, dass da durchaus mehr drin ist: Ein brandgefährlicher Konter über Forsberg und Isak endete beim völlig indisponierten Routinier Berg, der den Ball verstolperte (61.). Von den Spaniern kam wenig, von den Fans kamen Pfiffe. Auch eine Monsterchance von Gerard Moreno in der Nachspielzeit blieb ohne Ertrag. sid