40.000 Lkw-Bewegungen
Von einem „runden Paket“ spricht Rainer Kämpgen – schon beim Bau des Logistikzentrums. Denn auf dem Gelände gebe es um die 40 000 Lkw-Bewegungen. „Diese Erdmassen werden wir auf dem Gelände auch tatsächlich wieder verbauen.“ Zunächst werden erst einmal kleine Massen bewegt: Beim Spatenstich im Dauerregen geht es vorerst noch mit Muskelkraft zur Sache. Doch damit kommt ein Projekt ins Rollen, das bundesweit seinesgleichen sucht.
Der schönste Tag im OB-Leben
„Ich habe mich schon beim Aufstehen auf diesen Tag gefreut!“ Oberbürgermeister Oliver Weigel bekommt am Freitag das Strahlen nicht aus dem Gesicht – und das, obwohl es zum Spatenstich wie aus Kübeln schüttet. Es ist wohl der erfolgreichste Tag in seinem Leben als Oberbürgermeister. „Das ist das größte Projekt in der gesamten Region Nordostbayern“, sagt er. Und zum Dank für diese gewaltige Investition überreicht Weigel schon zum Baubeginn das Schild für die künftige Zufahrtsstraße zum Logistikzentrum: „Edekastraße“.
Die Stadt ist immer für eine Überraschung gut
Vorstandssprecher Sebastian Kohrmann quittiert dies ebenso mit einem Strahlen wie eine weitere Überraschung. Denn Weigel hat noch ein As im Ärmel. „Die Tinte ist erst wenige Stunden trocken“, verdeutlicht der OB, als er die erste Teilgenehmigung überreicht. „Es fehlt eigentlich nur noch dieser Baustein, um loslegen zu können. Die Mitarbeiter in der Bauverwaltung waren bis gerade eben dabei, die Unterlagen offiziell fertig zu bekommen.“ Das kommt gut an in der Führungsetage der Edeka: „Die Stadt Marktredwitz ist immer für eine Überraschung gut.“
Oliver Weigel bedankt sich bei Edeka dafür, „dass auf viele Forderungen reagiert worden ist, zumal Naturschutz und auch Infrastrukturanbindung Beachtung finden mussten“. Mehrfach habe die Unternehmensgruppe ihr Bauvorhaben optimiert. Dass Warenein- und -ausgang jetzt im Innenhof, einem Hufeisen, abgewickelt werden, sei enorm wichtig für die Reduzierung der Emission.
Stefan Purucker, der Ortssprecher des Stadtteils Thölau, bringt dem Edeka-Vorstandssprecher Brot und Salz auf die Bühne und wünscht „allzeit gute Nachbarschaft und nachhaltigen Erfolg – sozial, ökonomisch und ökologisch“.
Für den Spatenstich hat Edeka eigens eine riesige Fläche einebnen lassen und ein Zelt aufgebaut. „Wir haben in Manie eines Popup-Stores auf den heftigen Regen reagiert“, verdeutlicht Vorstandssprecher Kohrmann. Die Gäste freut’s, als sie im Trockenen zum Small-Talk übergehen.
„So ein großes Grundstück zu finden, war eine Herausforderung“
Etliche prominente Gäste sind unter den 80 geladenen im Zelt versammelt. Und einige von ihnen kommen in einer kleinen Talk-Runde zu Wort, ehe sie zum Spaten greifen für das Logistikzentrum, das seine Artikelzahl von bislang 13 000 auf 28 000 erhöhen wird.
Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz: „Das ist ein überaus freudiges Ereignis.“ Sie zitiert einen Ausspruch von Oberbürgermeister Oliver Weigel – „Ich will Kräne sehen!“ – und meint dazu: „Das wollen wir in ganz Oberfranken.“ Der Bau des Logistikzen-trums sei ein wunderbarer Beitrag zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Bayern.
Oberbürgermeister Oliver Weigel: „Wir haben im Vorfeld sehr viel Herzblut und Arbeit investiert. Stadtrat und Verwaltung stehen geschlossen hinter dem Projekt.“
Rainer Kämpgen, Vorstand der Edeka-Unternehmensgruppe: „Ein Grundstück dieser Größenordnung zu finden, war eine Herausforderung. Das hier ist ein toller Standort.“ Durch den Einsatz von Gigalinern könne man die Fuhren halbieren und dadurch viel CO2 einsparen, so Kämpgen. „Es ist ein toller Zufall, dass heute auch der Spatenstich für das große Wasserstoff-Projekt in Wunsiedel über die Bühne geht.“
Landrat Peter Berek: „Ich freue mich für meine Eltern, die früher ein kleines Edeka-Geschäft hatten. Und ich freue mich für Oberbürgermeister Weigel, der in dieses Projekt viel Energie gesteckt hat.“ Die Zusammenarbeit mit Edeka nennt der Landrat „hoch professionell“. Es habe viele runde Tische mit der Stadt und Edeka gegeben, bei denen man schnell nach Lösungen gesucht habe. „Wenn wir eine Abbiegespur brauchen, dann bauen wir halt eine“, meint der Landrat. Und so wird es jetzt auch gemacht.
Um die 735 Lkw werden das Logistikzentrum täglich an- und abfahren.