Spendenaktion Mehr Leben für Dirk

Peter Cissek
Dirk Schubert aus Göschitz sitzt inzwischen dauerhaft im Rollstuhl. Sein Herz arbeitet nur noch zu 50 Prozent. Foto: /Aktion Sonnenherz

Dirk Schubert aus der Nähe von Schleiz ist wegen einer Krankheit auf den Rollstuhl angewiesen. Haus und Auto umzubauen, ist teuer. Nun läuft eine Spendenaktion.

 
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Göschitz - „Ich mache keine großen Pläne mehr, sondern denke nur noch Wochen und Monate voraus“, sagt Dirk Schubert aus Göschitz bei Schleiz. Seit Jahren kämpft der 36-jährige Familienvater um seine Gesundheit und ein eigenständiges Leben, nachdem er mehrere Schicksalsschläge erleiden musste. Über ihn hat jüngst die Ostthüringer Zeitung (OTZ) berichtet. Im Jahr 2015 ist der Produktionsarbeiter beim Kunststofffenster-Profilhersteller Gealan Fenster-Systeme in Tanna bei einem Arbeitsunfall so unglücklich von der Leiter gefallen, dass er seinen rechten Arm nicht mehr gebrauchen kann, der ihm Dauerschmerzen beschert. Doch 2017 kam ein weiteres, noch bittereres Los in seinem Leben dazu: die Diagnose „Muskeldystrophie Emery Dreifuss“, eine seltene, aber tiefgreifende Erkrankung der gesamten Muskulatur, für die es keine Heilung gibt.

Dirk Schubert geht davon aus, dass eine nicht korrekt ausgeführte Operation nach seinem Arbeitsunfall zumindest den Ausbruch der rasch voranschreitenden Krankheit beschleunigt habe. Diese führe unerbittlich zum Abbau aller Muskeln, einschließlich des Herzmuskels. Konnte er anfangs die Treppen in seinem Haus nicht mehr steigen, nahmen auch die Gehstrecken innerhalb weniger Monate enorm ab und das Radfahren war ebenfalls nicht mehr möglich. Mittlerweile hat der Familienvater bereits nach einer halben Stunde Sitzen starke Schmerzen, die ihn zum Liegen zwingen. Gehen kann er gar nicht mehr. Der 36-Jährige sitzt inzwischen dauerhaft im Rollstuhl. Dirk Schuberts Herz arbeitet nur noch zu 50 Prozent. Er befürchtet, dass er eines Tages einen Herzschrittmacher oder gar ein Spenderherz benötigt.

Die Folgen dieses Schicksals sind ein Albtraum für ihn: Der aus Dobareuth stammende Dirk Schubert und seine aus Gefell stammende Frau können den 2012 erworbenen Bauernhof in Göschitz nicht mehr bewirtschaften. Er kann in seinem Zuhause nur noch die untere Etage nutzen. Hat er es früher genossen, mit seiner Familie zu kochen und zu backen, bleibt ihm dies wie die meisten anderen Dinge heute verwehrt. „Ohne meine Frau und meine zehnjährige Tochter wäre ich aufgeschmissen. Sie sind für mich da und unterstützen mich immer“, erzählt Dirk Schubert, der fast in allen Dingen des Alltags auf fremde Hilfe angewiesen ist. „Meine Tochter zieht mir jeden Tag die Schuhe an“, berichtet er. Seine Frau musste ihren Job kündigen und pflegt ihren Mann. Ebenso kümmert sie sich um ihren im Wachkoma liegenden Vater.

Als ob die Behinderungen und Einschränkungen durch die Erkrankung nicht schon schlimm genug wären, musste die Familie zusätzlich auch noch einen langwierigen Kampf mit der Krankenkasse und der Berufsgenossenschaft führen. Kosten für dringendst nötige Umbauten und Anschaffungen werden nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil übernommen. „Dringend notwendig ist ein behindertengerechter Umbau des Badezimmers. Aufgrund der räumlichen Enge ist es Dirk beispielsweise nicht möglich, die Toilette mit dem Rollstuhl zu erreichen. Sein Bewegungsradius erstreckt sich nur auf die Küche und das Schlafzimmer. Alle anderen Räume liegen für Dirk unerreichbar im ersten Stock. Ein Treppenlift würde zirka 18 000 Euro kosten. Etwa 4000 Euro zahlt die Krankenkasse dafür. Der Treppenlift würde es ihm ermöglichen, wieder mehr am Leben teilzunehmen, indem er dadurch ins Zimmer seiner Tochter oder in die Wohnstube der Familie gelangen könnte. Auch ein behindertengerechter Umbau des Autos ist dringend notwendig“, erklärte Christian Neumeir von der gemeinnützigen Aktion Sonnenherz, die einen Spendenaufruf für den Göschitzer startet.

„Denn ich mit meiner EU-Rente und meine Frau mit dem Pflegegeld sind für unsere Bank nicht kreditwürdig“, sagte Dirk Schubert. Inzwischen geboostert, bedauert er, dass seine Tochter wegen ihm als Risikopatient dem Präsenzunterricht fernbleiben musste, während Klassenkameraden wieder zur Schule gingen.

Um Dirk Schubert zu einem Stück Freiheit und Selbstständigkeit zu verhelfen, ruft die im oberbayerischen Mauern ansässige Aktion Sonnenherz nun die Menschen der Region dazu auf, ihn zu unterstützen.

Wer helfen möchte, kann dies über das Spendenkonto tun: Aktion Sonnenherz; IBAN: DE0770169614 0001809083; BIC: GENODEF1FSR; Freisinger Bank eG; Verwendungszweck: „Helft Dirk“. Wer eine Spendenbescheinigung wünscht, sollte im Verwendungszweck zusätzlich seine vollständige Adresse angeben.

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