Spielabbruch in der A-Klasse Tritte gegen die Bande, Schäden in der Kabine

Die Spieler des BSC Furthammer II sollen es am Sonntag in Selb mit der Härte etwas übertrieben haben. Foto: Archiv

Das Spiel der Fußball-A-Klasse zwischen der SpVgg Selb II und Furthammer II bricht der Schiedsrichter wegen eines Kopftreffers vorzeitig ab. Was dann passiert, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen.

 
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Selb - „Das waren nicht gerade die besten Gäste und Verlierer.“ Dieter Gebhardt, Vorstandsmitglied der SpVgg Selb 13 und am Sonntag als Ordner bei der A-Klassenpartie der zweiten Mannschaft der Selber gegen den BSC Furthammer II eingesetzt, versucht es harmlos auszudrücken, was während und nach dem Spiel vorgefallen sein soll. Von den Gästen sei die Partie überhart geführt worden, lautet ein Vorwurf von Seiten der Selber. „Die sind nur auf die Knochen gegangen und haben jede Gelegenheit genutzt, uns umzuhauen“, erklärt ein SV-Spieler, der mit seinem Namen nicht in der Zeitung stehen will.

Der junge Schiedsrichter Nicolas Bunzel habe wohl zu viel durchgehen lassen, meint Gebhardt. Die Hektik auf dem Feld habe allerdings nichts damit zu tun gehabt, dass der Unparteiische die Partie schon nach 85 Minuten beim Stand von 6:2 für die Hausherren beendet hat. Der Grund dafür war vielmehr, dass er nach einem Schuss eines Spielers aus Furthammer aus kurzer Entfernung – unbeabsichtigt – vom Ball voll am Kopf getroffen wurde. Wegen Kopfschmerzen und Schwindelgefühl habe Bunzel schließlich etwas früher abgepfiffen.

Schiedsrichter bedrängt?

Warum einige Akteure des BSC Furthammer danach etwas „ausflippten“, kann sich Dieter Gebhardt selbst nicht erklären. „Der Torwart hat voll gegen die Bande getreten, in der Umkleidekabine wurde ein Teil einer Bank herausgerissen.“ Und auch der Schiedsrichter sei in seiner Kabine wohl noch bedrängt worden. „Die Furthammerer wollten mich als Ordner nicht in den Gang zur Schiedsrichterkabine lassen. Aber ich konnte mir schon Platz verschaffen.“ Gemeinsam mit dem Schiedsrichter-Gespann des anschließenden Kreisligaspiels seien die BSC-Spieler schließlich der Kabine verwiesen worden.

„Ganz normal an die Tür geklopft“

Die Verantwortlichen des BSC Furthammer weisen die Vorwürfe aufs Schärfste zurück. „Die Behauptungen der Selber sind eine Frechheit und stimmen nicht“, sagte Vorsitzender Bernd Müller – er war allerdings nicht vor Ort – unserer Zeitung. Spielleiter Alexander Fischer, der selbst mit auf dem Platz stand, sprach von einem „ganz normalen A-Klassenspiel“. Die Bank in der Kabine sei schon kaputt gewesen, von einem Bedrängen des Schiedsrichters könne auch nicht die Rede sein. „Wir haben ganz normal an die Tür geklopft und gefragt, wie es weitergeht“, sagte Fischer dem Portal Anpfiff.info. Was der Spielleiter bestätigt, ist der Tritt des Keepers gegen die Bande. Wie die Partie nach dem Abbruch gewertet wird, muss das Sportgericht entscheiden.

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