Spielstadt Kulmbach Hier haben die Kinder das Sagen!

Fünf Tage lang hatten in Kulmbach die Kinder das Sagen. Wir blicken zurück auf Mini-KU, wo viele Mädchen und Jungen schon mal ihren Traumberuf testen konnten.

 
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107 Kinder, 31 Ehrenamtliche, 24 Berufe, fünf Tage und unendlich viele spannende und lehrreiche Erfahrungen – das war die Kinderspielstadt Mini-KU des Kreisjugendwerks der Arbeiterwohlfahrt in Kulmbach. Jetzt ging sie mit dem Richtfest des neuen Spielhauses zu Ende. Dieses hatten die Kinder unter Anleitung der Zimmerei Stenglein in den vergangenen Tagen gemeinsam gebaut.

Fünf Tage lang konnten sich Kinder zwischen sieben und 14 Jahren täglich in den unterschiedlichsten Berufen ausprobieren. Von Apotheker bis Zimmerin, von Erzieher bis Altenpflegerin und von Bäcker bis Metzgerin – die Bandbreite an Jobs war groß. Auch Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Bayerisches Rote Kreuz, Sparkasse, Radio, Presse, Gärtnerei, Energieberatung, Heizung/Sanitär, Bürgerbüro, JobCenter, Bücherei, und viele mehr waren vor Ort. Klar, dass da die Berufswahl nicht leicht fiel.

„Ich habe fast alles gemacht. Das Coolste war, dass ich beim Radio Interviews führen durfte“, erzählt Frieda, die schon jetzt weiß, dass sie auch bei einer Wiederholung von Mini-KU unbedingt mit dabei sein will. Auch Katharina, eine der vielen Ehrenamtlichen bei der Kinderspielstadt, war begeistert: „Die Kinder zeigten total viel Interesse. Es ist toll, dass es so ein Ferienprogramm gibt, bei dem die Kinder was lernen und so auch was mitnehmen.“

Dieser Meinung ist auch Sandra von der PTA-Schule in Kulmbach. Sie hat als Ehrenamtliche den Kindern vor Ort den Beruf des pharmazeutisch-technischen Assistenten nähergebracht, indem die Kinder mit ihrer Unterstützung Glitzergel, Handcreme, Pizzagewürz und Kühlakkus herstellten.

Neben ihren eigenen Erfahrungen haben die Kinder auch ein Großprojekt auf die Beine gestellt: Gemeinsam haben sie ein Spielhaus für die Kinder des AWO-Förderzentrums in der Hannes-Strehly-Straße in Kulmbach gebaut – unter der Anleitung von Zimmermann Wenzel von der Zimmerei Stenglein. Sie konnten sich über großes Interesse der Kinder freuen: „Wir sind teilweise überrannt worden von den Kindern, weil sie mit anpacken, sägen und schrauben oder einfach nur zuschauen wollten – alle waren vollauf begeistert.“, so Wenzel. Beim Abschlussfest wurde das Spielhaus dann mit einem Richtfest feierlich eingeweiht.

Wie im echten Leben, haben die Kinder bei Mini-KU auch ihr eigenes Geld, die sogenannten „Kuros“, verdient. Den Lohn konnten sie entweder vor Ort ausgeben, auf ihren Sparkonten anlegen oder direkt an gemeinnützige Projekte spenden. Die Spendenbereitschaft der Kinder war groß, teilweise gaben sie keinen einzigen Kuro vor Ort aus, um ihr gesamtes erarbeitetes Geld zu spenden – so auch Toni, der am liebsten in der Zimmerei arbeitete.

Bereits vor dem Start von Mini-KU hatte das AWO Kreisjugendwerk verschiedene Vereine und Organisationen dazu aufgerufen, sich mit ihrem gemeinnützigen Projekt um die Kuros zu bewerben. Am Ende von Mini-KU hat die Sparkasse Kulmbach-Kronach die Kuros, die am Freitagnachmittag noch auf den Sparkonten waren, sowie die bereits gespendeten Kuros in Euro umgetauscht und an ein gemeinnütziges Projekt gespendet. Da insgesamt 1000 Euro zusammenkamen, wurde das Geld an zwei Projekte gespendet. 750 Euro gingen an die Bereitschaftsjugend des BRK in Kulmbach, die das Geld für Spielsachen und Ausbildungsmaterial verwenden möchten. 250 Euro gingen an das Hausbesuchsprogramm PAT – Mit Eltern lernen von der AWO.

PAT ist ein Hausbesuchsprogramm zur Elternbildung und frühkindlichen Förderung. Die Mitarbeitenden besuchen werdende Eltern und Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren und unterstützen diese bei den verschiedensten Themen. Dazu bringen sie auch immer Spielsachen und Bücher mit in die Familien. Da die Spielsachen mittlerweile in die Jahre gekommen sind, werden von der Spende neue gekauft.

Die Kinderspielstadt Mini-KU war ein Riesenerfolg. Inge Aures, Kreisvorsitzende der AWO freute sich über die gelungene Veranstaltung, die nicht nur den Kindern viel Spaß, sondern auch den Eltern eine gewisse Entlastung brachte. Sie lobte das Engagement von Manuela Schilling, der Hauptverantwortlichen von Mini-KU, „die mit ihrer mitreißenden Art grundlegend zum Erfolg beigetragen hat“, so Aures.

Schilling selbst sagte: „Es war richtig schön, wie die Kinder jeden Tag mit einer wahnsinnigen Begeisterung hierhergekommen sind und dass es so viele Menschen gab, die uns unterstützt haben, die aus den Berufen zu uns kamen, von ihren Arbeitgebern freigestellt wurden, um mit uns Mini-KU zu gestalten – das war wahnsinnig toll. “

Die Stimmung der Firmen vor Ort sei durchweg positiv gewesen. Sie wären bei einer Wiederholung von Mini-KU wieder dabei. Die Zeichen dafür stehen gut, denn Manuela Schilling ist sich nach den durchweg positiven Rückmeldungen sicher, dass Mini-KU auch im kommenden Jahr wieder seine Tore für die Kinder öffnen wird.

Das Projekt wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.www.demokratie-leben.de.

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