Gerade Welpen kämen oft aus sogenannten Hundefabriken aus dem Ausland. "Das Leid dieser Welpen ist immens", heißt es auf der Internetseite des Tierschutzbundes. Sie litten häufig an massiven Verhaltensproblemen. Viele Welpen seien von den langen Transporten geschwächt und kaum überlebensfähig. Oft hätten die Tiere keine Papiere und seien anfällig für Krankheiten. Auch den Elterntieren gehe es oft schlecht.
Ein weiteres Problem: Die Angebote der illegalen Händler sind laut Tierschutzbund immer schwieriger von seriösen Anbietern zu unterscheiden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft rät dazu, bei einem Verdacht auf entsprechende Verstöße die Polizei, das örtlich zuständige Veterinäramt oder die oberste Veterinärbehörde des jeweiligen Bundeslandes zu informieren. Als Indizien nennt das Ministerium fehlerhafte oder fehlende Papiere, sehr günstige Preise und einen schlechten Gesundheitszustand der Tiere. Auch beim Verkauf aus dem Kofferraum oder einer Lieferung an einen beliebigen Ort, könnten Missstände bei der Aufzucht vertuscht werden.
Ministerin Julia Klöckner (CDU) will Ende Januar mit Internetplattformen, Tierschutzverbänden und Vollzugsbehörden bei einem Runden Tisch zum Onlinehandel mit Tieren zusammenkommen, wie das Ministerium mitteilte. Man setze auf eine bessere Aufklärung der Hundekäufer und die Verbesserung der behördlichen Kontrollen, die allerdings in der Verantwortung der Bundesländer lägen.
Der Tierschutzbund fordert eine Regulierung des Internethandels und eine europaweite verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung für Haustiere, um deren Herkunft besser rückverfolgen zu können. Ebenso nötig seien eine bessere länderübergreifende Zusammenarbeit, um involvierte Personen zu fassen sowie vermehrte Kontrollen und härtere Strafen für die Täter. Auch das Ministerium setzt nach eigenen Angaben auf eine europäische Lösung.
Der Welpe aus Berlin jedenfalls war nicht gesund, er hatte Flöhe und Würmer. Außerdem sei er viel zu früh von seiner Mutter getrennt worden, hieß es von der Polizei. Nach einer Behandlung beim Tierarzt werde er nun in einem Tierheim versorgt.
© dpa-infocom, dpa:210111-99-983545/3