Dass die Olympischen Spiele mehr als nur das größte Sport-Event der Welt sind, hat auch Melanie Gebhardt zu spüren bekommen: Die Zeit nach Olympia sei „wild“ gewesen, sagt sie. Damals, im Herbst 2021, musste sie erst einmal alle Gedanken und Pläne sortieren, entschied sich aber dafür, weiterzumachen. Und zwar so richtig: „2024 Paris ist schon das Ziel – und natürlich will ich auch mit einer Medaille zurückkehren“, sagt sie im Blick auf die nächsten Sommerspiele. Mit Olympia hat sie nicht nur sportlich noch eine Rechnung offen: „Ich will auch Olympische Spiele unter Nicht-Pandemie-Bedingungen erleben.“ In Tokio waren keine Zuschauer zugelassen, sodass hauptsächlich die Erlebnisse im Team Deutschland hängen geblieben sind – oder wie Melanie Gebhardt es nennt: das Miteinander unter den Sportlern. Das wurde auch in der Hofer Freiheitshalle gepflegt. „Das Wiedersehen ist schön“, sagt Melanie Gebhardt über ihre Rückkehr zur Sportfamilie in Hof. Dabei war ihr der Abstecher nach Hof nur möglich, weil sie dieses Jahr Abstriche im Sportlichen macht. Die Kanutin legt ein Trainingsjahr ein, fährt keine internationalen Wettkämpfe, sondern tritt nur national an. „Ich habe im Frühjahr gemerkt, dass es mir an Training fehlt“, begründet sie ihre Entscheidung. „Ich will in zwei Jahren in Paris wieder dabei sein, da ist das nach-olympische Jahr nicht ganz so wichtig“, sagt sie. Eine weitere Rolle spielt, dass sie ihr Staatsexamen schreiben will. Die Sonderpädagogik-Studentin widmet sich in ihrer Forschung natürlich auch dem Sport – und zwar der Teilhabe-Erfahrung der Athleten bei den Special Olympics.