Arzberg/Wunsiedel - Ungelernte haben kaum Chancen. Während die heimischen Betriebe seit Jahren nur noch mit viel Mühe ausgebildete Fachkräfte finden, bieten sie für nicht oder wenig qualifizierte Menschen nur wenige Arbeitsplätze. Vor allem anerkannte Asylbewerber ohne Berufsausbildung bekommen dies zu spüren. „Diese Gruppe konkurriert auf dem heimischen Arbeitsmarkt nicht nur mit den ungelernten deutschen Arbeitskräften, sondern auch mit den tschechischen Grenzpendlern und seit Corona zunehmend mit Studenten, die wieder daheim wohnen und ebenfalls auf der Suche nach einem Job sind.“ Dies sagt Hanna Keding, Flüchtlings- und Integrationsberaterin der Arbeiterwohlfahrt und zuständig für den Raum Arzberg, Thiersheim, Hohenberg und Schirnding. Eine Folge: Immer mehr Geflüchtete und Migranten zieht es vom Fichtelgebirge in die Großstädte. Nürnberg, Frankfurt, Berlin, das Ruhrgebiet oder der Raum Köln-Bonn scheinen ein besseres Leben zu bieten – mehr Jobs und in aller Regel eine größere Community mit Menschen aus den jeweiligen Herkunftsländern. Im Landkreis Wunsiedel leben daher weniger Asylbewerber als noch vor Jahren, die Gemeinschaftsunterkünfte stehen zu weit mehr als die Hälfte leer (siehe weiteren Artikel).