In jedem Fall wird es wieder emotional. "Das könnte durchaus passieren", antwortete sie auf die Frage, ob zum Abschluss vielleicht auch ein paar Tränen fließen werden.
Das passierte nun sogar schon einen Tag früher, derart überwältigt war die zweimalige Weltmeisterin, nachdem sie einmal mehr allem Druck standgehalten hatte. "Ich habe versucht, mein bestes Rennen zu machen, was ich machen kann. Das ist mir gelungen", sagte Herrmann-Wick: "Man weiß, es ist der letzte Sprint. Ich bin froh, dass ich im Wettkampf meine Nerven im Zaum halten konnte."
Zweitbeste Deutsche wurde die fehlerfreie Janina Hettich-Walz als Achte, auch Hanna Kebinger (1) schaffte es als 17. noch in die Top 20. Vanessa Voigt (0) blieb als 41. hinter den Erwartungen, dahinter reihten sich die Weltcup-Debütantinnen Selina Grotian (2/44.) und Lisa Maria Spark (0/53.) ein. Ganz enttäuschend lief es für Anna Weidel (3), die 82. wurde.
Französin Simon gewinnt Gesamtweltcup
Die Französin Julia Simon sicherte sich im vorletzten Rennen des Winters erstmals den Sieg im Gesamtweltcup. Der 26 Jahre alten Verfolgungs-Weltmeisterin reichte im Sprint ein fünfter Platz, um die große Kristallkugel vor dem abschließenden Massenstart zu holen.
Simon ist die erste Französin seit Sandrine Bailly in der Saison 2004/2005, die sich in der Gesamtwertung durchsetzen konnte. Sie folgt auf die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland, die die Trophäe in der Vorsaison gewann. Letzte deutsche Gesamtsiegerin war Laura Dahlmeier im Winter 2016/2017.
Benedikt Doll läuft auf Rang vier
Im Rennen der Männer war Benedikt Doll zuvor Vierter geworden. Zwei Tage nach seinem dritten Rang im Sprint verhinderten zwei Strafrunden einen weiteren Podestplatz für den 32-Jährigen. Im Ziel hatte der Schwarzwälder 55,3 Sekunden Rückstand auf den überlegenen Sieger Johannes Thingnes Bö aus Norwegen.
Platz zwei belegte der fehlerfreie Franzose Quentin Fillon Maillet vor Sturla Holm Laegreid (1 Fehler) aus Norwegen. Zum dritten Rang fehlten Doll nur gut sechs Sekunden.
Zweitbester Deutscher wurde Philipp Nawrath (2) als 14., dahinter sicherte sich Roman Rees (2) Rang 20 und Lucas Fratzscher (3) Platz 21. Hinter David Zobel (3/27.) enttäuschten Johannes Kühn (9) als 50. und Philipp Horn (6) als 52. mit ganz schwachen Schießleistungen.
Justus Strelow fehlte kurzfristig wegen einer Blockade der Halswirbelsäule. Ob der 26-jährige Sachse im Massenstart am Sonntag wieder dabei sein kann, war zunächst nicht klar.