Wucher mit den Chancen

Neudrossenfeld - 0:1 beim Landesligisten TSV Neudrossenfeld – die Niederlage auch im zweiten Testspiel der Vorbereitung auf die verbleibenden Spiele in der Fußball-Bayernliga Nord versetzt Roman Pribyl jedoch nicht in Panik. Der Trainer der SpVgg Bayern Hof sieht einen in Summe guten Test seiner Jungs – aber natürlich auch Ansatzpunkte für die weitere Arbeit in der verbleibenden Zeit der Vorbereitung. „Mit der ersten Viertelstunde bin ich nicht zufrieden, da hat den Jungs die Körperspannung gefehlt“, beginnt der Coach sein Fazit, ohne dass ihn dieser Umstand sehr verwundert. „Da hat man einfach die lange Pause gemerkt, die wir jetzt nicht spielen konnten. Die Tests sind enorm wichtig für uns. Jedes Spiel ist besser als Training.“

Auch die Fehlerquote will Pribyl weiter reduzieren. Zwei größere hat Hof eingebaut – gleich den ersten nutzt Neudrossenfeld zum Tor des Tages durch David Langlois. Daran anknüpfend auch der dritte Kritikpunkt des Tschechen: „Unsere Chancenverwertung war nicht gut. Wenn du dir viele Möglichkeiten erarbeitest, musst du auch Tore daraus machen.“ Das gelingt den Bayern beim TSV aber nicht – vielleicht auch, weil gerade im Angriff die Arrivierten Tomas Petracek (Schonung nach Boosterung) und Matej Kyndl (muskuläre Probleme) in Neudrossenfeld nicht zur Verfügung stehen. Auch Maximilian Renk und Durkan Hüseyin hatten wegen kleinerer Wehwehchen kurzfristig gepasst. Alle anderen Spieler, die zur Verfügung standen (auch beide Torhüter), haben Einsatzzeit bekommen.

Und Pribyl sieht auch Positives, auf das sich aufbauen lässt. „Konditionell sind wir richtig gut dabei und wir haben die Chancen immerhin herausgespielt“, sieht er das Team auf einem guten Weg. Im Training soll auch in dieser Woche (Dienstag und Freitag) der Fokus auf Kondition, Schnelligkeit, aber auch aufs taktische Spiel gelegt werden. Mittwochs und samstags stehen die nächsten Testspiele gegen Landesligisten auf dem Plan. Unter der Woche empfangen die Hofer den FC Eintracht Münchberg, am Wochenende heißt der Gegner SpVgg SV Weiden. Die Mannschaft sollte bis dahin wieder nahezu komplett sein. Das ist wichtig für den teaminternen Konkurrenzkampf und schließlich soll sich ja auch eine Startelf für nach der Winterpause herauskristallisieren.

Bleibt jetzt das Gleiche wie sonst auch – nur noch hoffen, dass alles glatt läuft und auch wirklich gespielt werden kann. Dabei bedauert Roman Pribyl mit ein wenig Ironie, dass bei uns in Deutschland noch andere Voraussetzungen herrschen, als in seinem Heimatland, in dem am vergangenen Mittwoch alle Corona-Beschränkungen aufgehoben wurden. „Es wäre schön, wenn es hier genauso wäre, wie in der Tschechei. Da gibt es seit letzten Mittwoch kein Corona mehr“, sagt er und lacht.