Stadtpark in Rehau Bewegende Ideen für den Kronengarten

Noch bietet der Kronengarten vorwiegend Bienen ein Zuhause. Im nächsten Jahr soll dort ein Spiel- und Freizeitpark entstehen. Foto: hawe

Mitten in der Stadt Rehau soll aus einer großen Wiese ein Freizeitpark werden. Spielgeräte für jedes Alter ein Biergarten für Veranstaltungen sollen Eltern, Spaziergänger und Feierlustige anziehen. Dafür müssen aber viele Bienen umziehen.

 
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Ein Grünzug soll sich durch die Innenstadt von Rehau ziehen. Diese Vision schwebt Bürgermeister Michael Abraham vor. Neben dem Skulpturen- und dem Kirchgarten soll der Kronengarten auf der Rückseite des Hotels Krone diesen Zug komplettieren. Ein kleiner Park soll es werden, „Bewegung, Balance, Ruhe und Chillen“ soll er fördern. In der Sitzung des Stadtrates wurde das Konzept vorgestellt, das das Gremium einstimmig abnickte.

Die Idee Das Gelände an der Friedhofgasse ist zurzeit ein große Blühflache mit altem Baumbestand. Aktuell ist dort ein Schau-Bienenstand platziert. Die Stadt Rehau möchte aus diesem – ihrem eigenen Gelände – mehr machen. Dazu will sie den Sonderfonds „Innenstädte beleben“ anzapfen. Inzwischen hat die Regierung das Projekt bewilligt. 275 000 Euro soll das Projekt eines kleinen Stadtparks kosten, 80 Prozent Förderung sind zu erwarten. Im nächsten Jahr soll es umgesetzt sein.

Das Konzept David Neidl, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner aus Sulzbach-Rosenberg, erklärte im Stadtrat am Mittwoch, dass das Areal mehrere Funktionen erfüllen solle. „Kein reiner Spielplatz“ soll es werden, es soll auch Platz für Veranstaltungen bieten. Eine Fläche könnte für einen Biergarten aufbereitet werden, Fahrradständer sollen dort stehen, die Nähe zum Saaleradweg erwähnte Abraham in diesem Zusammenhang. Ein gewundener Weg werde alle Teile des Gartens zusammenführen. Die alten Bäume sollen erhalten bleiben; nach einer Prüfung kam Neidl zum Schluss, dass sie „unterschiedlicher“ Qualität seien. Was an Grün noch hinzukommen soll, sind aufgeschüttete, grasbewachsene Hügelchen, hinter denen Kinder auch Verstecken spielen können. Außerdem böten sie sich an, weil man den Aushub von anderer Stelle auf dem Areal belassen könne. Zudem soll das Areal mit Strom und Wasser erschlossen werden.

Platz für jedes Alter Der Kronengarten soll kein typischer Spielplatz mit Schaukel und Wippe werden, sondern alle ansprechen, erklärte Spielplatzplaner Georg Albiez, den David Neidl als Berater hinzugezogen hat. Ein Motorik-Parcours, Kletter- und Wackelsteige, Rutschen, eine Nestschaukel, ein Balancierbalken, Kletterringe und Klimmzug-stangen, Bänke und Holzliegen könnte man im Kronengarten platzieren. Bei der Schaukel denkt Planer Albiez an eine mit langer Aufhängung, weil auch Eltern gerne schaukeln würden, wenn sie mit dem Kind dort sind. Zur Sandfläche soll auch ein Spielhaus gehören, das auch junge Rollstuhlfahrer nutzen könnten. Eine Fläche will man als Wiese zum spielen belassen – Federball, Boccia oder Bolzen, alles sei darauf möglich. Für alle jenseits des Kindesalters kann sich Albiez Calisthenics-Geräte vorstellen; die man, grob gesagt, vom Geräteturnen her kennt. Die Spielgeräte sollen sämtlich aus Robinienholz sein, das sehr widerstandsfähig und beständig sei.

Der Biergarten Auf einer Grünfläche soll Platz für einen Biergarten entstehen. Eine feste Bestuhlung soll es nicht geben; derjenige, der den Platz nutzt, müsse sich selbst darum kümmern. Der Biergarten sei aber nicht automatisch an das Hotel Krone gebunden, schließlich werde das Projekt mit öffentlichen Mitteln bestritten. Auch Vereine könnten das Areal beispielsweise für Feste nutzen.

Der Bienenstand Die Bienenvölker, die dort gerne von Schulklassen und Spaziergängern besucht werden, fänden im neu konzipierten Kronengarten keinen Platz mehr. Michael Abraham zufolge werde man mit den Imkern gemeinsam einen neuen Platz finden.

Reaktionen im Stadtrat Harald Ehm (CSU) lobte das Konzept. Es entstehe ein Spiel- und Freizeitpark, den es so in Rehau noch nicht gebe. Seine Fraktion schlägt vor, zu prüfen, ob man am Fahrradständer eine Ladestation für E-Bikes installieren kann. Torsten Gärtner (fraktionslos) sähe im Kronengarten gerne ein im Boden eingelassenes Trampolin. Das sei prinzipiell möglich, sagte Georg Albiez. Nur müsste man dann auf ein anderes Spielgerät verzichten, wenn man das Budget nicht überschreiten will. Ein solches Trampolin koste schätzungsweise 7000 Euro, er rate daher davon ab. Bürgermeister Michael Abraham schlug vor, das Trampolin in das Spielplatzkonzept, das im Herbst angegangen werden soll, zu integrieren und eventuell an anderer Stelle zu bauen. Gärtners Wunsch nach Wasserspielgeräten blockte Albiez. Diese Geräte seien sehr teuer – sowohl in der Anschaffung als auch in der regelmäßigen Wartung.

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