Stadtrat Selb Alle Möglichkeiten für Gewerbepark

Ungefähr in diesem Bereich wird die vom Bauausschuss gutgeheißene Logistikhalle entstehen Foto: /Florian Miedl

Der Stadtrat Selb beschließt die Änderung des Bebauungsplanes für den Bereich südlich des SV-Geländes. Das hat auch mit der Ansiedlung eine Firma zu tun.

Die Gewerbeflächen südlich des SV-Geländes, besser gesagt der geltende Bebauungsplan, haben jetzt den Selber Stadtrat beschäftigt. Der sprach sich einstimmig dafür aus, ein Verfahren zur Änderung dieses Bebauungsplanes einzuleiten – und sich mit diesem Beschluss sämtliche Optionen offenzuhalten. Denn genau auf diesem Gelände soll eigentlich die Autobahnrastanlage entstehen, die Projektentwickler Helmut Theesen im Dezember 2019 vollmundig angekündigt hatte.

Bislang hat sich allerdings nichts getan. Wie Theesen im September auf Nachfrage erläuterte, ist er immer noch auf der Suche nach Investoren. Schon damals hatte Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch deutlich gemacht, dass die Stadt es sich vorbehalte, das Areal weiterhin zu bewerben und auch anderen Interessenten anzubieten. Inzwischen mit Erfolg: Der Bauausschuss hat der Errichtung einer etwa 1000 Quadratmeter großen Logistikhalle mit Büroräumen eines Selber Unternehmens in seiner Sitzung am 1. Februar grundsätzlich zugestimmt – vorbehaltlich der weiteren bauordnungsrechtlichen Prüfung.

Problem Zufahrt

Allerdings hat sich dabei ein Problem gestellt, dass mit der Einleitung einer Bebauungsplanänderung gelöst wird: Das Unternehmen braucht eine Zufahrt zur Kreisstraße Wun 19. Im seit 2001 gültigen Bebauungsplan ist aber lediglich eine einzige Zufahrt ins das Gewerbegebiet geplant und zulässig, nämlich eine Stichstraße. Und die war bisher im südlichen Bereich vorgesehen.

Bereits in der Bauausschusssitzung hatte die Bauverwaltung die Einleitung des Änderungsverfahrens empfohlen. Denn das zuständige Staatliche Bauamt Bayreuth stimmt unter einer Bedingung einer eigenen Zufahrt zur Logistikhalle zu. Und die lautet: Beim Bau der eigentlichen Hauptzufahrt muss genau gegenüber die Zufahrt zu den Gewerbeflächen östlich der Kreisstraße entstehen.

Mit anderen Worten: Es soll eine ganz normale Kreuzung mit Linksabbiegerspuren entstehen. Damit würden Verkehrsfluss und -sicherheit gewährleistet. Und mit dem Beschluss zur Einleitung des Verfahrens wird eben diese Bedingung des Straßenbauamtes erfüllt.

Alle Optionen

Damit hält sich die Stadt Selb alle Optionen offen, an welcher Stelle die andere Zufahrt gebaut wird – und kann somit bei weiteren möglichen Bauvorhaben flexibel reagieren. Denn das Verfahren wird erst dann fortgeführt, sobald die Notwendigkeit dazu besteht, also wenn ein konkretes Vorhaben ansteht. Und das ist offensichtlich noch nicht der Fall.

In der Sitzung am Mittwoch hakte Walter Wejmelka, Sprecher der SPD-Fraktion, noch einmal nach und verwies auf die Sondersitzung im Dezember 2019. Er argumentierte, dass genau auf diesem Grundstück eigentlich die Zufahrt zum Autohof vorgesehen war. Außerdem verwies Wejmelka auf die Pläne der beiden Fußballvereine Kickers und Spielvereinigung Selb 13, die sich zur SV Union Selb zusammentun wollen. Möglicherweise werde dabei auch das SV-Gelände erweitert. „Schränken wir uns diesbezüglich ein?“, wollte der Fraktionsvorsitzende wissen.

Nicht betroffen

Werner Siller von der Stadtplanung antwortete, dass die Einfahrt zur SV und zum Betonmischwerk sowie das Sportgelände selbst nicht zum Areal des Gewerbegebietes gehören und deswegen auch nicht betroffen seien. Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sagte zum Thema SV Union, man stehe in enger Abstimmung mit beiden Vereinen und werde die Entwicklung auch weiter begleiten.

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