Stadtrat Selb Hotel am Zeidlersberg „auf gutem Weg“

Möglicherweise wird noch in diesem Jahr der Hotelbau am Zeidlersberg beginnen. Wirtschaftsförderer Rainer Rädel sieht jedenfalls gute Chancen. Foto: /Florian Miedl

Der Selber Stadtrat gibt grünes Licht für den geänderten Bebauungsplan. Laut Wirtschaftsförderer Rainer Rädel strebt der Investor einen Baubeginn in diesem Jahr an.

 
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„Wir sind auf einem guten Weg.“ So beurteilt der Selber Wirtschaftsförderer Rainer Rädel das Hotelbau-Projekt am Zeidlersberg oberhalb des Rosenthal-Theaters. In der jüngsten Stadtratssitzung befasste sich das Gremium mit der erneuten Änderung des Bebauungs- und Grünordnungsplanes und den eingegangenen Stellungnahmen der Behörden.

Matthias Müller (CSU) fragte, wann der Investor, dessen Name auch in dieser Sitzung nicht genannt wurde, denn mit dem Bau beginnen wolle und wie man angesichts der gemachten Erfahrungen an anderer Stelle sicherstellen wolle, dass es auch vorangehe. Werner Siller vom Bauamt antwortete, dass noch kein genaues Datum feststehe. Nur so viel: Der Investor halte an dem Vorhaben fest. Zudem sagte Siller, dass der Bebauungsplan zwar wegen des Baues geändert werde, allerdings sei es kein projektbezogener Bebauungsplan. Man habe also auch Luft, um zu reagieren.

Kein definitiver Termin

Wirtschaftsförderer Rainer Rädel bestätigte, dass er regelmäßig mit dem Investor in Kontakt sei, allerdings konnte auch er keinen definitiven Termin nennen. Angestrebt sei ein Baubeginn in diesem Jahr. Der Investor kläre zurzeit noch einige Punkte, wie etwa die Erschließungsstraße. Zwar sei das Projekt noch nicht 100-prozentig in trockenen Tüchern, aber eben auf einem guten Weg. Auf nochmalige Nachfrage von Matthias Müller, ob Rädel der Überzeugung sei, dass der Investor durchhalte, sagte Rädel: „Das ist unser Ziel.“ Der Stadtrat billigte den Bebauungsplanentwurf und beschloss die erneute Offenlegung der Planung.

Strategischer Plan

Fortgeschrieben wird nach dem einstimmigen Votum des Stadtrates auch der strategische Plan der Städte Selb und Asch. Die Geschichte dieser Zusammenarbeit beginnt 2014. Damals wurde im Rahmen eines Euregio-Egrensis-Projektes dieser strategische Plan erstellt. Wie Nadja Hochmuth, zuständig für Stadtmarketing und Tourismus, berichtete, stellte dieser Plan das grundlegende Dokument für die langfristige Entwicklung und Kooperation der beiden Städte und diente auch als Grundlage für weitere Projekte, etwa grenzüberschreitende Radwege oder auch die Freundschaftswochen.

Um den Plan auch umzusetzen, wurde eine Kommission zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gebildet, zu der neben Vertretern der Städte auch Mitarbeiter aus den Verwaltungen gehörten. Nach nun fast zehn Jahren soll der Plan laut Hochmuth fortgeschrieben werden. Lead-Partner ist die Stadt Asch, der Stadt Selb entstehen demnach keine Kosten. Die Verwaltung schlug nun in Abstimmung mit der Kommission mehrere Punkte vor, die eine wichtige Rolle in dem gemeinsamen strategischen Plan spielen sollen.

Dazu gehören die Entwicklung als gemeinsames Oberzentrum, die gemeinsame Gesundheitsversorgung, grenzüberschreitende Rad- und Wanderwege, eine touristische Karte, ein gemeinsames Gewerbegebiet, noch bessere ÖPNV-Verbindungen, eine Vernetzung bei der Werbung, etwa mit einem übergreifenden Veranstaltungskalender, einem einheitlichen Auftritt der beiden Städte, beispielsweise mit einer zweisprachigen Beschilderung sowie einem Freundschaftsfest. In der Kommission sollen vor allem konkrete Projekte besprochen werden, die Mitglieder sollen zudem auch thematisch berufen werden können.

Gemeinsame Gesundheitsversorgung

Das Stichwort „gemeinsames Gewerbegebiet“ ließ Wolfgang Kreil, Fraktionssprecher der CSU, aufhorchen. Er wollte wissen, wo und wie ein solches Gewerbegebiet entstehen solle. Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch antwortete, dies sei ja der Arbeitsauftrag an die Kommission. Man erwarte sich aus deren Arbeit Vorschläge.

Im Eine-Welt-Verein

Daneben beschloss der Stadtrat, dem Eine-Welt-Verein Selb beizutreten. Wie Nadja Hochmuth erläuterte, ist Selb seit 2020 „Fair-Trade-Town“. Und ein wichtiger Partner rund um fairen Handel sei der Weltladen Selb. Man habe bereits mehrere gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt, etwa den Verkauf von Stadtschokolade oder Stadtkaffee aus fairem Anbau. Um den Eine-Welt-Laden dauerhaft tragen zu können, sei nun ein Trägerverein gegründet worden, der parteipolitisch und konfessionell unabhängig sei. Den Mitgliedsbeitrag gab Hochmuth mit 100 Euro pro Jahr an. Eine dauerhafte Vernetzung mit diesem Partner sei sinnvoll, um das Thema Fair Trade dauerhaft in der Stadt Selb zu verankern. Der Stadtrat stimmte dem zu.

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