Städtepartnerschaft Vive l’amitié – es lebe die Freundschaft

Der zweite Bürgermeister Horst Geißel (rechts) empfängt die Schüler aus La Mure im Historischen Rathaus der Stadt Marktredwitz. Zuvor haben sie ihre langjährige Partnerschule, das Otto-Hahn-Gymnasium, besucht. Foto: /Thomas Geißler

Französische Kinder zu Gast in Marktredwitz: Der Schüleraustausch zwischen dem Otto-Hahn-Gymnasium und der Partnerschule in La Mure feiert ein rundes Bestehen. Seinen Ursprung nimmt alles in einem historisch bedeutsamen Vertrag.

 
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Auf etwas zurückblicken, das bedeutet wohl für die meisten, sich an schöne Erlebnisse zu erinnern. Noch einmal die Gedanken schweifen lassen über jene Dinge, die so eindrucksvoll waren, dass sie auch nach Jahren und Jahrzehnten noch ins Gehirn eingeprägt sind.

Ein Schüleraustausch gehört ohne Zweifel auf die Liste dieser besonders schönen Erlebnisse. Wie eine Insel liegt er im Ozean des alltäglichen Unterrichts, führt die Schüler an neue Orte, neue Kulturen heran und legt manchmal den Grundstein für Freundschaften, die ein Leben lang bestehen.

Eine Freundschaft, die seit Jahrzehnten besteht

Auf eine ebensolche langwähren- de Freundschaft kann heuer das Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) Marktredwitz mit Stolz zurückblicken, veranstaltet es doch seit genau 60 Jahren einen deutsch-französischen Schüleraustausch mit dem „Lycée de la Matheysine“ in La Mure.

Der Kontakt zu dem Lycée – so die Bezeichnung der Schulform – in der südfranzösischen Kleinstadt habe schon davor bestanden, doch man habe den im Jahr 1963 geschlossenen Élysée-Vertrag zum Anlass für einen regelmäßigen Schüleraustausch genommen, erklärt Schulleiter Stefan Niedermeier. So wie der Vertrag die politischen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland gestärkt habe, sei auch die Zusammenarbeit zwischen dem Otto-Hahn-Gymnasium und dem „Lycée de la Matheysine“ gewachsen.

Erster Austausch nach Coronazeit

Seither besuchen die Jugendlichen aus beiden Schulen jeweils für eine Woche ihre Partnergemeinde, tauschen sich mit ihren Gasteltern über örtliche Gepflogenheiten und kulturelle Besonderheiten aus und besuchen selbstverständlich den dortigen Unterricht. Für die diesjährige Austauschklasse, die derzeit in Marktredwitz zu Gast ist, ist der Besuch anlässlich des runden Jubiläums sogar noch etwas besonderer als sonst. „Zunächst einmal ist es der erste Austausch, der seit den Corona-Jahren möglich ist“, erläutert Niedermeier. „Für das 60-jährige Bestehen ist das natürlich ein Glücksfall. Dafür haben wir auch mehr Aktivitäten vorbereitet als es sonst der Fall ist.“ Der Schulleiter zeigt demonstrativ auf die an die Aula angrenzenden Klassenräume, in denen die Schüler des Gymnasiums den verschiedenen Veranstaltungen beiwohnen.

Auch der Bürgermeister ist erfreut

Diese reichen vom deutsch-französischen Quiz über Karaokesingen bis zum traditionellen Crêpe- und Quiche-Verkauf, der erwartbarer Weise die meiste Aufmerksamkeit der Jugendlichen erhält. „Meine Schüler stehen bereits seit dem frühen Vormittag hier, um alles für den Verkauf rechtzeitig vorzubereiten“, berichtet Nina Roppelt. Die Lehrerin des OHG hat maßgeblich an der Umsetzung des deutsch-französischen-Tags an der Schule mitgewirkt. Zusammen mit ihrer Französischklasse hat sie sogar eigens einen Kurzfilm produziert, in dem die Schülerinnen und Schüler ihr Gymnasium in französischer Sprache vorstellen.

Auch zweiter Bürgermeister Horst Geißel hat es sich nicht nehmen lassen, den französischen Gästen die Geschichte der Stadt Marktredwitz vorzustellen. Schließlich ist aus dem anfänglichen Schüleraustausch 1983 sogar eine Städtepartnerschaft mit La Mure geboren. In diesem Sinne können Stadt und Schule auf ein Doppeljubiläum und eine sicherlich fortbestehende Freundschaft blicken.

Wissenswertes zu La Mure

Etwa 4900
Einwohner

Erste urkundliche Erwähnung
datiert auf das Jahr 1050.

Sehenswürdigkeiten:
 Heimat- und Kunstmuseum im historischen „Hôtel particulier“.

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