Stammbacher reden mit Bürgerwerkstatt geht in zweite Runde

Klaus Klaschka
Einen völlig neuen Fußweg mitten durchs „Rathausquartier“ plante eine der vier Gruppen. Foto: /Klsschka

Vier Projekte nehmen sich die Einwohner von Stammbach vor – und entwickeln neue Ideen. Vor allem auf Rathausquartier und Marktplatz richtet sich ihr Blick.

 
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Konkreter ist es nun geworden beim zweiten Teil der Bürgerwerkstatt für eine Neugestaltung des Stammbacher Zentrums. Beim ersten Treffen vor einem Monat hatten sich die Teilnehmer zunächst einen Überblick über die Situation verschafft und überlegt, wo es denn hakt, was denn fehlt, und was man denn gerne hätte. Dazu hatten die Quartiersmanager Astrid Köppel und Bernd Hüttner die Devise ausgegeben: „Groß denken ohne Rücksicht auf Verluste.“ Will heißen: Ideen und Wünsche sammeln, ungeachtet dessen, ob diese auch Wirklichkeit werden können. Dies galt auch beim zweiten Treffen am Wochenende. Dazu regte Hüttner an, „Leuchttürme“ zu bauen. Keine wirklichen, sondern aus vier ausgewählten das Allerbeste zu machen.

Der Marktplatz zum Beispiel verdient seinen Namen nicht: Eine gepflasterte Fläche, aber kein Markt. Ein paar Meter südlicher ein weiterer Platz an der Töpferstraße. Dort umrandet eine Hecke eine Fläche mitten auf dem Platz und versperrt die Sicht auf eine Sitzgruppe, an der niemand Platz nimmt. Dort gibt es Potenzial für die Begegnung aller Generationen, für regionale Vermarktung und vieles mehr.

Rathausstraße 11: Ein architektonisch ansprechendes Gebäude, für das es viele Ideen gibt. Ebenso für die Häuser in der Bahnhofstraße, die bereits der Gemeinde gehören. Abreißen und was Neues bauen; oder versuchen, so viel wie möglich von den Gebäuden zu erhalten und sie nur sanieren? Auf jeden Fall Wohnungen – bezahlbare natürlich –, oder auch eine Kombination von Wohnen und Arbeiten, wieder Begegnungsmöglichkeit für alle Generationen schaffen, Tagespflege, alles im Zug der Zeit natürlich barrierefrei.

Ein weiteres Projekt ist das „Rathausquartier“: Das eigentliche Herz der Marktgemeinde innerhalb der Umgrenzung von Bahnhof-, Färber- und Rathausstraße. Dort könnte mitten durch die Bebauung ein Weg geschaffen werden. Mit etwas Gärtnerischem zum Beispiel an der Färberstraße. Hochbeete anlegen, in denen Anwohner oder wer sonst Interesse hat, Gemüse anbauen können? Eine Kräuterspirale, an der sich jeder bedienen kann? Im Verlauf des Weges Sitzmöglichkeiten schaffen, irgendeine schöne Kulisse hinter dem Rathaus für Fotos nach dem Standesamt? Und am anderen Ende auf jeden Fall Platz für einen Eiswagen; ein Dächla gibt es dort schon, wenn man dort Solarpaneele drauf machen würde, hätte der Eiswagen schon mal Strom.

Auch in der Mittagspause wird noch „weitergearbeitet“: Ein Nachbar generalsaniert zurzeit ein Haus im Zentrum, und kommt mit dem Eigentümer des Nachbarhauses ins Gespräch. Wie ist das mit der Heizung? Wenn schon eine neue gebaut wird: Da könnten wir uns doch vielleicht mit anschließen und brauchen dann unsere selbst nicht erneuern. Synergieeffekt oder gute Nachbarschaft würden das die Quartiermanager nennen.

Die vier Arbeitsgruppen hatten sich zu ihrem jeweiligen Projekt Notizen gemacht und das Ergebnis dann der abschließenden Gesamtrunde vorgestellt. Astrid Köppel und Bernd Hüttner haben alle Vorschläge eingesammelt und werden sie auswerten. Bis zum nächsten Treffen nach der Sommerpause, wahrscheinlich im Oktober.

Eine Teilnehmerin fasste das zweite Treffens so zusammen: „Ich bin jetzt froh, dass ich mich aufgerafft habe und hergekommen bin. Es hat Spaß gemacht, und ich freue mich, dass ich mitmachen kann.“ Sie würde sich nur noch mehr Mitstreiter wünschen. „Denn es ist doch so: Wenn die Gemeinde allein so was macht, dann wird anschließend nur gemeckert, was alles nicht passt.“

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