Innerstädtische Lösung
SPD-Fraktionssprecher Ingo Schlötzer brachte den ehemaligen „Hallmeyer-Lagerplatz“, eine innerstädtische Brache, als möglichen Standort ins Spiel. Er nannte als Vorteile dieses Standorts seine zentrumsnahe Lage und dass keine weitere Fläche versiegelt zu werden brauche. Sein Parteikollege Alfred Raithel lehnte den Standort an der Schule rundweg ab: Dort werde zusätzlicher Bring- und Holverkehr erzeugt und die landwirtschaftlichen Maschinen, die für die Bewirtschaftung der umliegenden Felder vorbeiführen, stellten ein Sicherheitsrisiko für die Kinder dar. Außerdem müsse die Zufahrt deutlich tragfähiger gebaut werden, um die schweren Fahrzeuge der Landwirte auszuhalten, was den Bau verteuern würde. Für die „Hallmeyer-Brache“ sei durch die öffentliche Nutzung eine Förderung möglich. Auch Rudolf Röll (SPD) sah beim Standort an der Schule zu viele Nachteile: Er führte den Zeitverzug wegen der Änderung des Flächennutzungsplans und den finanziellen Aspekt an.
Leuchtturm für den Schulstandort
Die CSU-Fraktion hielt dagegen: Ihr Sprecher Tobias Förster nannte den Standort neben der Grund- und Hauptschule „alternativlos“. Die Kinder hätten die Natur vor der Tür, und es könnten Synergieeffekte durch die benachbarte Schule entstehen. Friederike Kränzle ergänzte, es sei der Wunsch der Schulleitung gewesen, den Kindergarten und Hort direkt an der Schule zu errichten. Sie hält das künftige Zentrum für einen „Leuchtturm“, der den Schulstandort Kirchenlamitz auch zukünftig sichere. Erwin Müller erinnerte an die Ganztagsbetreuungspflicht ab 2026, die ein weiteres Argument für eine zentrale Lösung darstelle.
„Was soll die endlose Diskussion?“
Unverständnis für die „endlose Diskussion“ äußerte CSU-Stadtrat Friedrich Gräßel: Man habe jetzt ein Jahr lang über den Standort geredet, nun sollte eine Entscheidung gefällt werden, er plädierte für den Standort bei der Schule. Dem schloss sich Andreas Reul, Fraktionssprecher der WÜL, an, „um endlich weiterzukommen“, wie er sagte. Er nannte als weiteren Vorteil, dass die Kindergartenkinder dort die Schule bereits kennen lernten und sah keine Probleme mit den landwirtschaftlichen Fahrzeugen.
Die Entscheidung fiel letztendlich mit fünf Gegenstimmen zugunsten des Standorts bei der Grund- und Hauptschule.