Beitrag über Penny WDR-Mitarbeiterin interviewt – Chefredakteur entschuldigt sich

jor/epd
Im Beitrag des WDR ging es um eine Preisaktion des Lebensmittel-Discounters Penny. Foto: dpa/Oliver Berg

In einem Beitrag des WDR über eine Preisaktion des Lebensmittel-Discounters Penny wird ausgerechnet eine Journalistin des Senders interviewt. Das sorgt für Aufregung. Nun folgt die Entschuldigung.

 
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Nach Kritik an einem Beitrag in der „Tagesschau“ und in den „Tagesthemen“ hat sich der Chefredakteur Aktuelles im WDR, Stefan Brandenburg, entschuldigt. „Passiert ist ein saublöder Fehler“, schrieb Brandenburg am Dienstagabend beim Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter. „Fehler passieren, zumal unter Zeitdruck in der aktuellen Berichterstattung.“ Zwischenzeitlich wurde der Beitrag, in dem es um die Klima-Preise bei dem Discounter Penny geht, nachträglich von dem Sender bearbeitet.

„Entspricht nicht unserem Standard“

Am Montagabend hatte der WDR in einem Videobeitrag in der „Tagesschau“ und in den „Tagesthemen“ über eine Preisaktion des Lebensmittel-Discounters Penny berichtet. Im Beitrag „Wahre Kosten“ gab es in der ursprünglichen Version eine O-Ton-Geberin, die für den WDR arbeitet, wie es auf der Korrekturen-Seite der Sendungen am Montagabend nach der Ausstrahlung des Beitrags hieß. „Die mit ihr gezeigte Sequenz hätte so nicht gesendet werden dürfen. Kolleginnen oder Kollegen zu interviewen, entspricht nicht unseren journalistischen Standards.“

In dem Beitrag sagte die WDR-Journalistin, dass sie die Klima-Preisaufschläge von Penny gut finde. „Normalerweise denkt man nicht darüber nach, dass Fleisch so und so viel Aufschlag hat“, zitierte die „Bild“-Zeitung sie am Mittwoch aus dem Beitrag.

Viel Kritik aus der CDU

Brandenburg schrieb auf dem Kurznachrichtendienst X, dass die WDR-Kollegin zufällig für die Umfrage angesprochen worden sei. „Sie hat dem Reporter, der sie nicht kannte, sinngemäß gesagt: “ich komme gerade vom WDR-Radio„. Der hat das in der Situation im Supermarkt mit vielen Nebengeräuschen falsch verstanden als “ich habe es im WDR Radio mitgekriegt“. Wenn der Reporter verstanden hätte, dass er eine Kollegin vor sich habe, hätte er ihre kurze und spontane Reaktion niemals in den Beitrag aufgenommen, schrieb Brandenburg. Mehrere CDU-Politiker kritisierten den WDR nach dem Beitrag. Die nordrhein-westfälische CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler sagte zu „Bild“, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk klar trennen müsse zwischen Ideologie und Journalismus.

„Versehen tut uns leid“

Brandenburg wehrte sich gegen den Vorwurf der ideologischen Berichterstattung und verwies auf den „Tagesthemen“-Kommentar, in dem es hieß, dass die Penny-Aktion „nicht viel mehr als eine leicht durchschaubare PR-Aktion“ sei. „Wir haben über ‚Wahre Preise’ ausgewogen kritisch und distanziert berichtet. Das Versehen tut uns leid.“

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