„Schon die kurze Frist aber auch die angesetzten Kriterien waren eindeutig darauf ausgerichtet, dass kleine Betriebe keine Chance auf eine Förderung erhalten. Noch dazu werden einzelne Branchen sogar von vornherein ausgeschlossen“, moniert Ludwig. Dadurch verfehle der Bund sein selbst gestecktes Ziel, den Unternehmen zu helfen. die besonders unter den steigenden Preisen leiden. Auch der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer hat bereits vor Wochen den Ausschluss ganzer Branchen aus dem Förderprogramm als „irritierendes Signal für viele Unternehmen“ bezeichnet.
Wahl zwischen Pest und Cholera
„Wir fühlen uns von der Politik ganz klar im Stich gelassen! Während große Unternehmen finanzielle Mittel aus Steuertöpfen erhalten, sollen wir mit den exorbitanten Preisexplosionen irgendwie zurechtkommen. Doch das funktioniert einfach nicht“, erklärt Fritz Dumler. „Dazu kommt, dass die große Backwarenindustrie von den Fördermitteln der Bundesregierung profitiert. Damit kann sie uns noch weiter an den Rand drängen und uns preislich ausstechen.“
Auch Margit Will fühlt sich ungerecht behandelt: „Schon jetzt erlebe ich, dass ich aufgrund der hohen Inflation weniger Kunden begrüßen darf. Aktuell habe ich als Handwerksbäckerei die Wahl: Entweder verkaufe ich zu günstig meine Waren und ich kann die gestiegenen Energiepreise nicht decken oder ich ziehe die Preise an – dann bleibt die Kundschaft weg. Eine Wahl zwischen Pest und Cholera.“
Rainer Ludwig fordert Robert Habeck zum sofortigen Handeln auf: „Knapp 10 000 Bäckereibetriebe, davon allein in Bayern 2400, backen für 80 Millionen ihr tägliches Brot. Dies stellt nicht nur eine zentrale Säule unserer Grundversorgung dar, sondern ist auch ein elementarer Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Bitte helfen Sie mit, dass dieser Zusammenhalt nicht verloren geht“, betont Ludwig abschließend.