Stellungnahme zu Elternfragen Hof: Minister antwortet auf Elternfragen

red
Michael Piazolo Foto: dpa/Sven Hoppe

Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo hat nun auf die Fragen der Eltern aus dem Hofer Land ausführlich geantwortet. SPD-Landtagsabgeordneter Klaus Adelt hatte darauf gedrängt. Der kommt zu einem vernichtenden Urteil: „Von Selbstkritik keine Spur“.

 
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Hof/München - Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo hat auf Drängen des SPD-Landtagsabgeordneten Klaus Adelt die Fragen von Eltern aus dem Hofer Land beantwortet. Zufrieden stellen Adelt die Antworten nicht. „90 Seiten Schulterklopfen“ habe der Minister geliefert, kritisiert Adelt in einer Mitteilung. Der monatelange Ausnahmezustand sei nicht vergessen. „Genau das hätte aber Kultusminister Piazolo gerne“, lautet der Eindruck des Hofer SPD-Abgeordneten Klaus Adelt.

Dieser hatte sich vor rund einem Monat öffentlich mit dem Kultusminister über dessen Krisenmanagement gestritten und in Folge dessen die Fragen der Hofer Eltern zur Schulsituation im einstigen Corona-Hotspot Hof an das Kultusministerium geschickt: 80 Fragen, aufgeteilt auf 13 Anfragen. Am Montag kamen nun die Antworten – insgesamt 95 Seiten. Auch wenn das Ministerium ausführlich Stellung bezog, findet Adelt: „Piazolo ist mit sich im Reinen. Von Selbstkritik keine Spur.“

So seien Lernrückstände aufgrund des monatelangen Distanzunterrichts „nicht notwendigerweise“ die Folge, die Chancengleichheit habe bei den Abschlussprüfungen „gewahrt“ werden können. Daraufhin würden die „überwiegend positiven Rückmeldungen von Lehrkräften aber auch von Schülerinnen und Schüler“ hinweisen. Gehe es nach dem Kultusministerium, solle das neue Schuljahr so beginnen, wie das jetzige aufhören wird – in Präsenz mit Maskenpflicht und regelmäßigen Testungen. Wie das aber mit den Testungen auf Dauer ablaufen soll, wisse man noch nicht.

Was die versäumten Lerninhalte betrifft, setzt der Freistaat auf ein eigenes Programm mit dem Titel „gemeinsam.Brücken.bauen“, das nun starten soll und bis ins Schuljahr 2021/22 fortgesetzt wird. Mit Zusatzkräften soll die individuelle Förderung im Regelunterricht verstärkt werden, auch soll es Ferienkurse und Tutorenprogramme geben. „Wenn das zusätzliche Personal nicht nur zum Stopfen vorhandener Lücken hergenommen wird, sondern tatsächlich zusätzlich kommt, ist das eine gute Sache“, findet Adelt.

Alles in allem aber lässt er kaum ein gutes Wort an den Antworten: „Unterhalte ich mich mit Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, kommen die zu einem anderen Ergebnis“, kritisiert Adelt. Da bleibe aus Sicht Adelts nur die Hoffnung, dass eine erneute Infektionswelle und damit weitere Schulschließungen ausbleiben. „Denn im Krisenmanagement-Modus ist Piazolo auch im Jahr zwei der Pandemie offensichtlich nicht angekommen“.

Alle Antworten gibt es unter: https://we.tl/t-jbomdl36Sw

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