Ein glänzender Messingstein zwischen grauen Gehwegplatten. In ganz Europa erinnern sogenannte Stolpersteine an Menschen, die einst dort lebten, bevor sie im Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. Das Kunstprojekt hat Gunter Demnig in Berlin initiiert, mittlerweile gibt es über 113 000 Steine in 32 Ländern. Die kleinen Gedenktafeln gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Auch in Selb wird Geschichte sichtbar: 2025 oder 2026 soll in der Design- und Porzellanstadt der insgesamt sechste Stolperstein verlegt werden. Zwei Steine befinden sich aktuell im Badershof und jeweils einer in der Helmut-Drexler-Straße, der Wilhelmstraße und der Gabelsbergerstraße. Um die Erinnerung an das Schicksal Sophie Jägers lebendig zu erhalten, soll der städtische Bauhof den sechsten Stein vor dem Gebäude in der Franzensbader Straße 4 verlegen. Das gab der Selber Stadtrat bekannt.