Damit waren alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft. "Ich habe alles getan, was ich meinem kleinen Jungen versprochen habe", sagte die Mutter Hollie Dance am Freitagabend dem Sender Sky News. Unter Tränen stellte sie fest, dass es nichts mehr gebe, was die Familie tun könne. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie schon, dass das Krankenhaus die lebenserhaltenden Maßnahmen am nächsten Vormittag beenden würde.
Nach Angaben seiner Familie wurden Archies Medikamente am Samstag um 10 Uhr abgesetzt, ehe zwei Stunden später die Beatmungsgeräte entfernt wurden. Ella Carter, die Verlobte von Archies älterem Bruder Tom, sagte heftig weinend an der Seite der Mutter: "Es ist absolut nichts Würdevolles daran, einem Familienmitglied oder einem Kind beim Ersticken zuzusehen. Keine Familie sollte das jemals durchmachen müssen, was wir durchgemacht haben. Es ist barbarisch."
Der traurige Fall erinnert an ähnliche Auseinandersetzungen um unheilbar kranke Kinder in Großbritannien. Der finanziell stark unter Druck stehende britische Gesundheitsdienst NHS neigt dazu, lebenserhaltende Maßnahmen sehr viel früher zu entziehen, als das etwa in Deutschland der Fall wäre. Zudem werden die Wünsche von Eltern und Angehörigen dabei nicht im selben Maße berücksichtigt. Was im besten Sinne des Patienten ist, entscheiden oft Richter auf Empfehlung von Medizinern.