Strategien bis 2050 Leupoldsgrün will sich „große Ziele“ setzen

Lothar Faltenbacher
Bürgermeisterin Annika Popp Foto: /Gemeinde Leupoldsgrün

Die Gemeinde beteiligt sich an einem bundes weiten Projekt zur nachhaltigen Entwicklung. Wie in neun anderen Kommunen sind die Bürger aufgerufen, Strategien zu erarbeiten.

 
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Leupoldsgrün - Wie muss sich Leupoldsgrün aufstellen, um auch in 30 Jahren für die Menschen noch interessant als Heimatort zu sein? Um dies zu klären, hat der Gemeinderat beschlossen, an einem von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderten Projekt teilzunehmen. Die Initiative „Losland“ vom „Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung“ in Potsdam und des Vereins „Mehr Demokratie“ in Berlin unterstützt Kommunen in Deutschland bei einer sinnvollen Ausrichtung. Zusammen mit Leupoldsgrün und Augustusburg in Sachsen sollen acht weitere Kommunen aus ganz Deutschland am Projekt Losland arbeiten, um „enkeltauglich“ zu werden – so umschrieb Jonas Korn, einer der am Projekt beteiligten Organisatoren von Losland, das generationenübergreifende Ziel. Vier Losland-Mitarbeiter waren der Gemeinderatssitzung online zugeschaltet, um mit den Räten zu diskutieren.

Bürgermeisterin Annika Popp hatte zu den Losland-Initiatoren Kontakt aufgenommen, denn „die Zukunftsfähigkeit von Leupoldsgrün ist ein besonders wichtiges Thema. Wir sollten uns große Ziele für die Zukunft setzen und mit möglichst vielen Bürgern erarbeiten, sodass wir am Ende einen Schritt weiter am Ziel für ein lebens- und liebenswertes Leupoldsgrün 2050 stehen und die Attraktivität unseres Heimatortes dauerhaft steigern.“ Es gehe um langfristige Strategien zu Themen wie Mobilität, Klimaneutralität, Entwicklung von Wirtschaft, Einzelhandel, Freizeit oder Sport im Ort. „Letztendlich auch um den sozialen Zusammenhalt.“

Das Losland-Team beschrieb den Beteiligungsprozess und die Begleitung durch Experten im Detail. Im Ergebnis befasse sich das Projekt mit der Frage: „Wie gestalten wir eine enkeltaugliche Zukunft hier bei uns in Leupoldsgrün?“ Bis Ende des Jahres 2022 sollten die zehn beteiligten Kommunen im Austausch miteinander und mit ihren Bürgern die individuellen Lösungsansätze für ihre Gemeinden erarbeiten und in der Folge über Jahrzehnte weiterentwickeln, um zur bestmöglichen „Enkeltauglichkeit“ zu gelangen.

Über ein Losverfahren sollen die teilnehmenden Bürger ausgewählt werden. „Wir erhalten dadurch aus der Gruppe der Bürger einen Querschnitt mit vielen Perspektiven“, erklärte Daniel Oppold von Losland die Vorteile der Auswahl per Los. „Dadurch erhalten wir auch die Meinung von Bürgern, die im normalen Dorfleben nicht in vorderster Linie stehen, wenn es darum geht, sich zu zu äußern.“

Der Verlauf: In einem sogenannten Zukunftsrat mit bis zu 15 Bürgern werden die Losland-Experten verschiedene Themenkomplexe erläutern, die in der nächsten Phase im „Zukunftscafé“ zur Diskussion im großen Kreis vorgestellt werden sollen. Nach einem weiteren Termin beschäftigen sich die kommunalen Politiker und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung mit Lösungsansätzen. Durch den ständigen Austausch auch mit den anderen Kommunen entstehe eine Vernetzungsplattform, von der alle Beteiligten profitieren würden.

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