Die Ortsgruppe Frankenwald Ost des Bundes Naturschutz (BN) hat in einem Vortrag in Bad Steben Tipps zum Stromsparen gegeben, die jeder sofort umsetzen kann. Der Titel: „Energiewende fängt Zuhause an“.
Bei einem Vortrag in Bad Steben informiert der Bund Naturschutz, wie jeder zu Hause Strom einsparen kann. Klarheit kann ein Strommessgerät verschaffen.
Die Ortsgruppe Frankenwald Ost des Bundes Naturschutz (BN) hat in einem Vortrag in Bad Steben Tipps zum Stromsparen gegeben, die jeder sofort umsetzen kann. Der Titel: „Energiewende fängt Zuhause an“.
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Klaus Schaumberg, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe, gab eingangs ein Gefühl für den Begriff „elektrische Leistung“: Ein trainierter Erwachsener ist in der Lage, dauerhaft 100 Wattstunden (entspricht 0,1 Kilowattstunden, kWh) zu leisten, etwa auf Laufband oder Ergometer. Eine Waschmaschine verbraucht etwa eine kWh Strom pro Waschgang, was derzeit rund 50 Cent kostet. Um den Waschgang mit menschlicher Kraft durchzuführen, müsste man zehn Stunden laufen oder treten – zu einem Stundenlohn von fünf Cent. „So gesehen ist Energie eigentlich recht billig. Doch wir Menschen verbrauchen mit unserer Bequemlichkeit zu viel davon – viel zu viel“, erklärte er.
Michael Buchberger, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Solarinitiativen, zog einen weiten Bogen vom Schreckgespenst „Blackout“, der seiner Meinung in Deutschland zu 99,9 Prozent unwahrscheinlich bleibt, zum „Brownout“, einem Spannungsabfall, der im Winter durchaus eintreten könnte: Hier sollen große Industrieabnehmer geplant zeitweise vom Strom- oder Gasnetz genommen werden. Die hohen Strompreise mit dem Höhepunkt im August waren „hausgemacht“, erklärte er. „Frankreich hatte im Sommer nur sechs Meiler seiner 56 Atomkraftwerke am Netz und musste massiv Strom zukaufen. Die Produktion aus Wasserkraft in der Schweiz und Österreich ging aufgrund der geringen Niederschläge auf zehn bis 20 Prozent eines Normaljahres zurück. Und wie es an der Börse Gesetz ist, steigen die Preise bei geringem Angebot und/oder großer Nachfrage. Aus diesem Dilemma helfen drei Dinge: Einsparung, Effizienz und Erneuerbare.“
Die erneuerbaren Energien wachsen stetig, hier gelte es, noch schneller voranzukommen. „Was Effizienz und Einsparung betrifft, kann jeder etwas tun. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist!“ So spart ein Wasserkocher gegenüber dem Topf auf der Kochplatte 40 Prozent Strom. „Die Standby-Verbräuche im Haus werden meist bagatellisiert. Diese können sich in einem Vier-Personen-Haushalt auf über 300 Euro im Jahr addieren“, informierte Buchberger. „Zehn Watt Standby-Verbrauch ergeben 40 Euro jährlich“, etwa am Fernseher, dem Wlan-Router, dem funkbetriebenen Garagentorantrieb oder einem Lampentrafo, der tagein tagaus vor sich hin brummt, ohne dass die Lampe an ist. Klarheit gebe ein Stromzähler zwischen Wandsteckdose und Gerätestecker, der den Verbrauch des Gerätes offenlegt. Bei einigen Tagen Abwesenheit sollte man den Stromzähler beim Verlassen der Wohnung ablesen und mit dem Wert bei der Rückkehr vergleichen; dies durch die Tage teilen und mit 365 malnehmen: Das ist der Jahresverbrauch im Stand-by-Modus. Weitere Tipps:
• Den Kühlschrank nicht tiefer als sieben Grad einstellen.
• Im Gefrierschrank reichen -18 Grad aus.
• Backofen generell nicht vorheizen.
• Halogenstrahler gegen LED tauschen.
• Elektrogeräte, die über 20 Jahre alt sind, ersetzen.
• Zeitschaltuhren verwenden, wo eine Stromnetztrennung gewünscht ist.
• Mit einem Strommessgerät messen, wo Unklarheit über Arbeits- und Standby-Verbrauch herrscht.
• Wlan-Router nur einschalten, wenn er gebraucht wird.
• Warmwasserumlauf nachts und bei Abwesenheit abschalten.
• Satellitenreceiver bei Nichtgebrauch vom Netz trennen.
• Trafolampen und -geräte bei Nichtgebrauch vom Netz trennen.
• Geräte mit Fernbedienung wo und wann es immer geht, vom Netz trennen.