Deutschlandweites Ranking So viel kosten WG-Zimmer in Stuttgart

Markus Brauer/

Am 1. Oktober beginnt an den meisten Unis das Wintersemester. Daher ist gerade viel los auf dem WG-Markt der Hochschulstädte. Die Preise für Zimmer in WGs sind laut einer neuen Auswertung gestiegen – auch in Stuttgart.

 
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Eine Studentin sucht mit Zetteln an einem Schwarzen Brett eine Wohnung. Studenten in Deutschland müssen für ihre Miete immer tiefer in die Tasche greifen. Foto: dpa/Patrick Seeger

Kurz vor dem Start des Wintersemesters kosten WG-Zimmer an deutschen Hochschulstandorten im Schnitt 489 Euro im Monat. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Städten sind teils beträchtlich.

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Das geht aus einer Auswertung des Moses Mendelssohn Instituts in Kooperation mit der Vermittlungsplattform wg-gesucht.de hervor. Seit dem Wintersemester 2023/ 2024 sind die WG-Zimmer demnach im Schnitt um 17 Euro teurer geworden.

„Nach dem Auslaufen der Covid-19-Pandemie und dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die Wohnkosten extrem gestiegen. Jetzt können wir eine Erholungsphase erkennen“, sagt Projektleiter Stefan Brauckmann zu den Zahlen. Vor dem Wintersemester 2013/ 2014 kostete ein WG-Zimmer im Schnitt noch 324 Euro.

So viel kosten WG-Zimmer in Deutschlands Uni-Städten. Foto: dpa-Infografik

Teure WG-Zimmer in München

  • Am teuersten sind der Auswertung zufolge WG-Zimmer in München. Der mittlere Preis für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft liegt hier bei 790 Euro – 40 Euro mehr als vor dem Wintersemester 2023/ 2024.
  • Dahinter folgen Frankfurt am Main mit 680 Euro (plus 50 Euro)
  • Berlin mit 650 Euro (keine Veränderung zum Vorjahr)
  • Hamburg mit 620 Euro (plus 20 Euro)
  • Köln mit 600 Euro (plus 30 Euro)
  • Stuttgart landet auf Platz 8 mit 560 Euro und einem Plus von 3,8 Prozent.

„Auch in diesem Wintersemester hat sich wieder gezeigt, dass die vergleichsweise günstigen Angebote sehr schnell wieder aus dem Netz genommen wurden. Personen, die erst sehr spät eine Zulassung zum Studium bekommen oder sich nicht vor Ort um eine Unterkunft kümmern können, weil zum Beispiel noch kein Visum erteilt wurde, unterliegen einem größeren Marktdruck“, erklärt Brauckmann.

Günstiger kommen Studierende unter etwa in:

  • Siegen (330 Euro)
  • Jena (328 Euro)
  • Wismar (325 Euro)
  • Chemnitz (290 Euro)

Tabelle: Die teuersten WG-Zimmer in Deutschland

Rankingsliste der teuersten Uni-Städten in Deutschland; Hochschulstandorte in Baden-Württemberg sind gefettet. Foto: Quelle: Moses Mendelsohn Institut/wg-gesucht.de/Studis.online

WG-Zimmer und Studienkosten

Alle drei bis vier Jahre führendas Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), das Deutsche Studierendenwerk (DSW) und AG Hochschulforschung der Universität Konstanz eine Studierendenbefragung und Sozialerhebung durch. Im Mittelpunkt stehen die Studienbedingungen sowie die sozioökonomische und psychosoziale Situation der Studierenden.

  • Laut der aktuellsten 22. Sozialerhebung aus dem Jahr 2023 belasten die monatlichen Ausgaben für Miete und Nebenkosten das Budget der Studierenden am stärksten. Inklusive Nebenkosten wurden hier im Bezugsjahr 2021 durchschnittlich 410 Euro pro Monat fällig.
  • Die Ausgaben für ein Studium von zehn Semestern addiert sich nach Angaben des Deutschen Studentenwerks auf eine Summe von 36.000 Euro bis 75.000 Euro je Studierenden.
  • Als durchschnittliche Einnahmen, die den Studierenden im Jahr 2021 monatlich zur Verfügung standen, ermittelte die 22. Sozialerhebung 1036 Euro.
  • Obwohl die große Mehrheit (90 Prozent) finanziell von den Eltern unterstützt wird, tragen über zwei Drittel (68 Prozent) der Studierenden durch eigenen Verdienst aus einer Erwerbstätigkeit neben dem Studium zur Finanzierung der Lebenshaltungskosten bei.
  • Achtzehn Prozent erhalten BAföG, fünf Prozent ein Stipendium.

WG-Zimmer an 88 Hochschulstandorten

Für die Auswertung wurden mehr als 9000 Angebote analysiert, die in den letzten beiden Augustwochen online gestellt wurden. Berücksichtigt wurden Angebote für alle 88 deutschen Hochschulstandorte mit mehr als 5000 Studierenden (ohne Fern- und Verwaltungshochschulen).

Brauckmann zufolge sind dort 90,5 Prozent der Studierenden eingeschrieben. In die Auswertung genommen wurden ausschließlich Angebote für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit insgesamt zwei oder drei Bewohnern. Neugründungen wurden nicht berücksichtigt.

Zimmer in Wohngemeinschaften werden auf wg-gesucht.de in der Regel mit Warmmieten angeboten, welche auch die Kosten für Strom, Internet sowie die Möblierung und technische Ausstattung in den gemeinschaftlich genutzten Räumen enthalten.