Der Bauernverband erklärte, mehr Transparenz sei grundsätzlich positiv, eine Preisbeobachtungsstelle allein bringe aber noch keine Verbesserung. "Wirklich neue Erkenntnisse über Preise und Handelsspannen sind nicht zu erwarten", sagte der stellvertretende Generalsekretär Gerald Dohme der Deutschen Presse-Agentur. "Entscheidend ist, dass am Ende noch deutlich mehr auf den Betrieben ankommt." Derzeit bestehe dazu kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.
In der Machbarkeitsanalyse erläutert die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, Beispiele aus anderen Ländern zeigten, dass die Einrichtung einer Preisbeobachtungsstelle in Deutschland möglich sei. Dafür seien Geld und Personal nötig. Bei dem kontrovers diskutierten Thema sollten zudem alle relevanten Gruppen und Akteure eingebunden werden, um die notwendige Akzeptanz sicherzustellen.
Experte Hans-Christian Behr erläuterte, auf welche Kostenfaktoren der Ladenpreis beispielsweise bei Rispentomaten aus Deutschland zurückgeht: von Kosten etwa für Pflanzenschutz, Arbeit und Transport bei den Bauern über Kosten für Verpackungen bei Großhandel oder Verarbeitern bis zur Marge und der Mehrwertsteuer im Handel.