SWM-Jahresbilanz 2020 und Ausblick Positives Betriebsergebnis zeichnet sich ab

Schäden am Marktleuthener Rohrnetz müssen behoben werden, wie hier in der Kaisergasse. Foto: /pr.

Bei der Marktleuthener Versorgung mit Trink- und der Entsorgung von Abwasser greift die neue Struktur: Für das laufende Jahr wird mit einem Plus gerechnet.

 
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Marktleuthen - Seit einem Jahr betreuen die Selber Firmen ESM und AEG die Versorgung der Marktleu-thener Bürger mit Trinkwasser und die Entsorgung des Abwassers. Dem zuständigen Ausschuss erläuterte Geschäftsführer Klaus Burkhardt die Bilanzen sowie die Investitions- und Finanzpläne für das vergangene und das laufende Geschäftsjahr.

Zwei Rohrbrüche

Im laufenden Jahr seien zwei Rohrbrüche zu beheben gewesen, und Anfang Februar habe die Aufbereitungsanlage Kleinschloppen aufgrund erhöhten Eintrags bei der Schneeschmelze außer Betrieb genommen werden müssen, berichtete Burkhardt. „Die Filter haben es nicht mehr gepackt!“ Wenn sich zu viele Trüb- und Schwebstoffe im Wasser befänden, könnten diese nicht vom UV-Licht erfasst und desinfiziert werden.

Die betroffenen Ortsteile Reicholdsgrün, Neudorf und Neumühle erhielten währenddessen ihr Wasser von der Nachbarstadt Kirchenlamitz. Fatalerweise kam es auch dort in dieser Zeit zu einem Rohrbruch, sodass die Zuführung wieder getrennt werden musste. Die Ortsteile wurden wieder von Marktleuthen aus versorgt; der Druck war zwar geringer, reichte aber laut ESM-Chef aus. Ab dem 22. Februar sei alles wieder ordnungsgemäß in Betrieb gewesen.

Zwei neue Anschlüsse wurden beantragt, einer für ein Einfamilienhaus, ein weiterer für die geplante Ferienhaussiedlung mit 48 Wohneinheiten in Schwarzenhammer, wie Burkhardt weiter berichtete.

Feuchttücher machen Probleme

Beim Abwasser sei das Pumpwerk an der Brückenstraße ein „Sorgenkind“: Dort gebe es überproportional viele Störungen, oftmals sei zweimal die Woche die Pumpe verstopft. Ursache dafür seien häufig Feuchttücher, die sich nicht wie normales Toilettenpapier im Wasser auflösten. Hier richtete der Geschäftsführer des Versorgungsdienstleisters den dringenden Appell an die Bürger, derlei Tücher nach Gebrauch nicht ins WC, sondern in den Abfall zu werfen.

Im Jahr 2020 blieben die Investitionen bei den Trinkwasser-Versorgungseinrichtungen 17 000 Euro unter dem Plan. 9000 Euro weniger als vorgesehen kostete die Erweiterung der Rohrnetzanlagen in der Brückenstraße, für die 78 000 Euro ausgegeben wurde. Auch im Bereich der Hochbehälter und Wasserwerke waren mit 51 000 Euro die Ausgaben für die Behälterabdeckungen und die UV-Desinfektionsanlage sowie für den Zaun im und am Wasserwerk Wandfeld mit 2000 Euro geringer als geplant. 14 000 Euro wurden für Wasserzähler, eine mobile Desinfektionsanlage und für Werkzeuge ausgegeben – 4000 Euro weniger als vorgesehen.

Höherer Finanzbedarf beim Abwasser

Dafür erhöhte sich der Finanzbedarf im Abwasserbereich um 22 000 Euro aufgrund höherer Tilgungsraten auf 612 000 Euro. Zwar verbesserte sich die Innenfinanzierung um 25 000 Euro auf 185 000 Euro, weil sich der Jahresverlust um 36 000 Euro auf 19 000 Euro verminderte. Da die Einnahmen aus der Straßenentwässerung zurückgingen, erhöhte sich die Unterdeckung auf 114 000 Euro. Dies konnte durch den Kassenkreditrahmen gedeckt werden.

Durch die Gebührenerhöhung beim Abwasser zum 1. Februar 2020 stiegen die Erlöse um 57 000 Euro. Beim Trinkwasser gingen die Einnahmen aufgrund geringeren Verbrauchs um 3000 Euro zurück. Die Aufwendungen für Material und Abschreibungen stiegen, ebenso die Personalkosten. Insgesamt ergab sich daher ein Fehlbetrag von 19 000 Euro, obwohl die Gesamterlöse mit 1 237 000 Euro um 55 000 Euro höher ausfielen als im Vorjahr. Dieser Verlust wird auf die neue Rechnung vorgetragen.

Für das Jahr 2021 sind Gebühreneinnahmen von 990 000 Euro geplant sowie sonstige Erlöse, sodass sich hochgerechnet Einnahmen von 1 260 000 Euro ergeben. Das Betriebsergebnis wird mit plus 170 000 Euro erwartet. Nach Abzug der Finanzierungen und der Rückstellungen ergibt sich ein Überschuss von 70 000 Euro. Laut Finanzplan betrug die Unterdeckung 2020 noch 114 000 Euro. Für das Wirtschaftsjahr 2021 wird mit einem Plus von 12 000 Euro gerechnet.

12000 Euro Plus

Die Bilanzen prüfte das Nürnberger Unternehmen PKF Faselt, das auch wieder für 2021 bestellt wird. Einen Vorteil habe die Pandemie mit sich gebracht: „Die Prüfung erfolgte diesmal digital, aber völlig reibungslos“, erklärte der Burkhardt. „Das wäre vor zwei Jahren noch unvorstellbar gewesen.“

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