Sebastian Brandmayr, Technischer Leiter der Stadtwerke Pfaffenhofen, wies darauf hin, dass das Ziel nicht Energieautarkie, sondern Energiesouveränität lauten sollte. Zudem könnte die garantierte Wertschöpfung durch Einsatz erneuerbarer Energien vor Ort fürs Gemeinwohl genutzt werden. Der Aufbau von Bioreaktoren als Energiespeicher, in denen Urzeit-Bakterien, sogenannte Archaeen, erneuerbaren Wind- und Sonnenstrom in Methan umwandeln, gilt hier als weltweit bekanntes Beispiel.
Weiger fordert Transparenz
Als Gastredner konnte Professor Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern, gewonnen werden. Seine flammende Rede über den Vergleich der Corona- und der Klimakrise lässt sich so zusammenfassen: Gegen die Klimakrise und die Zerstörung der biologischen Vielfalt (Biodiversität) gebe es keinen Impfstoff. Corona habe das soziale Ungleichgewicht, die Ungerechtigkeit in der Bewältigung der Folgen aufgezeigt. „Die Folgen der Klima- und Biodiversitätskrisen sind jedoch, in Gegensatz zu einer Virus-Pandemie, lebenszerstörend für unsere ganze menschliche Spezies.“ Die Politik müsse aufhören zu bagatellisieren, sie müsse die Wahrheit sagen. Es bedürfe drastischer Maßnahmen für den sozial gerechten Umbau unserer Gesellschaft hin zu einer echten, fairen Kreislaufwirtschaft ohne fossile Energien und ohne Rohstoff-Raubbau. „Um die Bürger und Bürgerinnen zu gewinnen, braucht es Wahrheit, Mut und Transparenz bei politischen Entscheidungen, einen sozialen Ausgleich und eine Kommunikation, in der auf die Erkenntnisse aus Wissenschaft, Kultur und Ethik verwiesen wird.“ red