Hameln - Ein Campingplatz in Lügde, ein Einfamilienhaus in Bergisch Gladbach, eine Gartenlaube in Münster: Die Tatorte stehen für unermessliche Schmerzen, die Kindern zugefügt wurden - von Bezugspersonen wie dem Pflegevater, dem Vater, dem Stiefvater. Sexuelle Übergriffe auf Mädchen und Jungen bis hin zu Vergewaltigungen sind alltäglich in Deutschland, und häufig bleiben die Verbrechen jahrelang unentdeckt. «Mich wundert das nicht», sagt Katja Gleisberg. «Viele Menschen schauen bei dem Tabuthema sexualisierte Gewalt lieber weg.» Die 42-Jährige aus Hameln hat selbst sexualisierte Gewalt in ihrer Kindheit erfahren und zeigte ihren Stiefvater im Jahr 2013 an – 20 Jahre nach dem Erlebten.