Die Stadt Kulmbach rät dringend dazu, das Eis nicht mehr zu betreten. „Wir bitten darum, mit gesundem Menschenverstand vorzugehen“, sagt Jonas Gleich. Der Sprecher der Stadt verweist auf die Schilder, die alljährlich im Winter an der Kieswäsch zu lesen sind. Darauf heißt es: Das Naherholungsgebiet Mainaue ist für Zwecke des Eissports nicht bestimmt.
Die Stadt Kulmbach als Eigentümerin unterhält daher weder entsprechende Einrichtungen, noch trifft sie irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen bei der eventuellen Ausübung des Eissportes im Rahmen des Gemeingebrauchs an oberirdischen Gewässern. Das bedeutet, dass sich jeder Besucher selbst der Gefahr bewusst sein sollte.
Am Trebgaster Badesee ist die Lage ähnlich wie an den Mainauen. Allerdings erlaubt die Gemeinde Trebgast das Betreten der Eisfläche grundsätzlich nicht. Zur Sicherheit sind große Schilder aufgestellt worden. „Wir appellieren an die Vernunft der Besucher“, betont die Verwaltung. Auch in Trebgast sind schon öfters Menschen dabei beobachtet worden, wie sie sich auf den zugefrorenen See gewagt haben.
Eisbaden ist in Trebgast übrigens auch verboten. Denn die dafür erforderlichen Löcher in der Eisdecke können für andere zur lebensgefährlichen Falle werden.
Die Kulmbacher Kreiswasserwacht hat ihren Aufruf mit Nachdruck verbreitet. „Durch den Dauerfrost der vergangenen Wochen haben viele Seen in Bayern eine Eisschicht gebildet, die allerdings vielerorts nicht tragfähig ist. Die Eisdecke ist zu dünn und es besteht Einbruch- und damit Lebensgefahr“, erklärt der Verband. Besonders tückisch: Wenn wegen des milderen Wetters das Eis taut, dann ist das für Laien auf den ersten Blick nicht erkennbar. „Aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen verliert ein ins Eis eingebrochener Mensch innerhalb kürzester Zeit das Bewusstsein und läuft Gefahr zu ertrinken“, erklärt die bayerische Wasserwacht. Bei einem Ertrinkungsnotfall muss zuerst über die Nummer 112 ein Notruf abgesetzt werden. „Ohne Rettungsausbildung sollte man nur vom Ufer aus helfen und andere auf die Notsituation aufmerksam machen“, betonen die Profis. „Denn wer nicht als Retter ausgebildet ist, sollte nicht einfach ins Wasser gehen“, wird Thomas Huber, Vorsitzender der Wasserwacht Bayern, in der Mitteilung zitiert. „Die Ehrenamtlichen der Wasserwacht Bayern sind rund um die Uhr für Notfälle auf dem Wasser und die Eisrettung einsatzbereit“, sagt Huber.
Folgende Regeln empfiehlt die Wasserwacht bei einem Ernstfall. Erst laut um Hilfe rufen. Dann in jedem Fall vermeiden, dass man unter das Eis gerät. So wenig wie möglich bewegen, um möglichst wenig Körpertemperatur zu verlieren. Sofort Hilfe holen über den Notruf 112. Die eingebrochene Person beruhigen. Nur mit Hilfe von Hilfsmitteln wie Rettungsring, Leitern, Ästen, Abschleppseil oder ähnlichen Gegenständen, die zur Verfügung stehen, die eingebrochene Person absichern. Nur selbst ans eisige Wasser gehen, wenn man über eine dritte Person mit einem Seil gesichert ist. Ist der Verunglückte an Land gebracht worden, sollte er in der stabilen Seitenlage gelagert und vor Kälte geschützt werden, bis der herbeigerufene Rettungsdienst eintrifft.