Jedes ihrer Bühnenoutfits hat eine spezielle Message
Taylor Swifts Eras-LooksJedes ihrer Bühnenoutfits hat eine spezielle Message
Theresa Schäfer 10.07.2024 - 12:50 Uhr
Taylor Swift liebt den doppelten Boden, Referenzen, Details, die sich erst beim zweiten Hingucken offenbaren. Deshalb sind auch ihre Bühnenoutfits minutiös durchdacht und von Edelschneidern umgesetzt.
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Taylor Swift ist eine minutiöse Planerin. Jedes ihrer Alben ist vollgepackt mit Referenzen, versteckten Bedeutungsebenen, die ihre Fans mit leidenschaftlichem Eifer zu decodieren zu versuchen. Swifts Eras-Tour ist der vorläufige Höhepunkt ihres Oeuvres. Alle elf Alben sind bei den Konzerten vertreten. Jedes steht für eine Ära, eine bestimmte Periode im Schaffen der Popsängerin – von ihrem Debüt „Taylor Swift“ aus dem Jahr 2006 bis zu „The Tortured Poets Department“, das Swift erst in diesem Frühjahr veröffentlichte.
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Die Äras spiegeln sich auch in den Bühnenoutfits der 34-Jährigen wider. Bestimmt 16-mal zieht sich Swift während eines Konzerts um – und schlüpft von einem Designerteil ins nächste: Glitzerbodys von Donatella Versace oder Oscar de la Renta wechseln sich ab mit Hippiekleidern von Alberta Ferretti oder Roberto-Cavalli-Fransenkleidern im Stil der Goldenen Zwanzigerjahre. Damit es ja nicht langweilig wird, streut Swift auch immer wieder neue Outfits ein.
Und vor der Bühne tun es Swifties ihrem Idol gleich: „The Eras Wardrobe“ ist längst ein eigenes Phänomen des Swift-Universums geworden. Welches Outfit für welches Album steht:
Taylor Swift beginnt ihre Konzerte mit Songs des „Lover“-Albums: „Cruel Summer“ ist dabei, „You Need To Calm Down“ und, klar, „Lover“, der Titelsong selbst. Dazu trägt die 34-Jährige...
... glitzernde Bodysuits in Bonbonfarben, die ihr von keiner Geringeren als Donatella Versace auf den Leib geschneidert werden, genauso wie die dazu passenden Jacketts. Wenn Tay-Tay bei „The Man“ die Füße hochlegt, sieht man, auf was sie steht: Funkelstiefel von Christian Louboutin nämlich, dem Pariser Edelschuhmacher, dessen Kreationen man an den roten Sohlen unschwer erkennen kann.
Anschließend nimmt sich Swift die „Fearless“-Ära vor: Zum Titelsong des Albums aus dem Jahr 2008 und dem Unerfüllte-Liebe-zum-Nachbarsjungen-Song „You Belong To Me“ tanzt die Sängerin in einem goldenen Fransenkleid aus dem Hause des im Frühjahr verstorbenen italienischen Designers Roberto Cavalli über die Bühne.
Country-Taylor: Wenn Swift zur Gitarre greift, spielt sie Lieder aus ihrer frühen Schaffenszeit – „Tim McGraw“ zum Beispiel, aber auch Überraschungssongs, die niemand auf dem Schirm hatte. Dann trägt sie Rüschenkleider in Himbeere oder Flaschengrün ...
... von der Designerin Jessica Jones, die auch in jedem Saloon eines Wild-West-Städtchens tragbar wären. Für den Akkustik-Teil des Abends gibt es im Europa-Teil der Tour auch noch eine zweite Garnitur an Country-Kleidern – sie stammen aus dem Hause Roberto Cavalli, wo seit 2020 Fausto Puglisi als Chefdesigner verantwortlich zeichnet.
Rosa, flieder oder babyblau, mit ausladendem Rock und natürlich funkeln auch sie: Die Prinzessinnenkleider, in die Taylor Swift im „Speak Now“-Teil des Abends schlüpft, sind ein echter Mädchentraum. Sie kommen von verschiedenen Experten für große Roben: Die Designer Zuhair Murad oder Elie Saab, aber auch das taiwanesische Label Nicole + Felicia steuerten ihre Kreationen bei.
„Shake it off“ – um Nörgeleien, Kritik und schlechte Vibes abzuschütteln, braucht man jede Menge Fransen, die dabei so richtig schön durch die Luft fliegen. Deshalb trägt Taylor Swift für den „1989“-Part ihrer Show glitzernde Fransen-Zweiteiler in Grün, Blau oder Pink von Roberto Cavalli.
Zuletzt schlüpfte Swift in eine neue Version des Zweiteilers – ohne Fransen, dafür mit Cheerleader-Röckchen.
„We Are Never Ever Getting Back Together. Like Ever.“ Taylor Swifts mit Songzeilen bedruckten weißen T-Shirts und der schwarze Hut stehen für die „Red“-Ära. Unter dem Shirt versteckt sich ein rot-schwarz funkelnder Bodysuit. Gute Konzerttradition ist, dass die Sängerin während des Songs „22“ ihren Hut einem Fan schenkt – mit Autogramm in der Krempe. Die glücklichen, meist sehr jungen Swifties werden vorher ausgewählt, wie genau, dazu hält sich das Swift-Team bedeckt.
„Reputation“ ist Taylor Swifts dunkelstes, widerspenstigstes, edgystes Album. Edgy ist auch der asymmetrische schwarz-rote Catsuit mit Schlange von Roberto Cavalli, den die 34-Jährige zum „Reputation“-Teil ihrer Konzerte trägt.
Wie eine ätherische Waldnymphe steht die Amerikanerin für die Lieder des Indie-Albums „Folklore“ auf der Bühne. Die italienische Designerin Alberta Ferretti hat für diesen Teil des Konzerts mehrere verwunschen-träumerische Elfenkleider entworfen, in Creme, Malve oder Moosgrün – mit Stufen und Capes, die dekorativ flattern, wenn Taylor Swift sich bewegt.
„Evermore“ ist so etwas wie das Schwesteralbum von „Folklore“ – es kam ja auch nur wenige Monate später heraus und bleibt dem Folk-Thema treu. Starke Joni-Mitchell-Vibes sendet passend dazu Taylor Swifts senfgelbes Hippiekleid von Etro aus.
Als Lieder vom brandneuen Swift-Album „The Tortured Poets Department“ zum Programm dazukamen, spannte Swift „Evermore“ und „Folklore“ kurzerhand zusammen: „Folkmore“ sozusagen.
Mitternachtsblau – was passt besser zur „Midnights“-Ära? Auch in diesem Teil des Konzerts frönt Swift ihrer Freude an knappen Glitzereinteilern. Einer kommt aus dem Modehaus Oscar de la Renta, ...
... einen zweiten, ganz ähnlichen Look für die Europa-Konzerte steuert der libanesische Designer Zuhair Murad bei:
Taylor Swifts elftes Album „The Tortured Poets Department“ kam erst in diesem Frühjahr heraus. Die Sängerin musste ihre neuesten Songs nachträglich ins Eras-Programm basteln.
Wirklich spektakulär ist das Bühnenoutfit, das das britische Modehaus Vivienne Westwood Couture für diesen Teil des Konzerts geschneidert hat. Seit dem Tod der Mode-Punklady Westwood im Jahr 2022 ist dort ihr Witwer, der Österreicher Andreas Kronthaler, verantwortlich. Taylor Swift trägt eine Corsagenrobe aus weißem Taft, die natürlich nicht umsonst an ein zerknülltes Blatt Papier erinnert. Auf dem Rock steht viele, viele Male „I love you, it’s ruining my life“, eine Zeile ihrer Hitsingle „Fortnight“.