So weit will Martin Damrot aber ohnehin noch nicht denken. Das Auftaktprogramm hat es für seine Mannschaft bereits in sich: Nach Vach, Herzogenaurach und Forchheim kommt es zu den Derbys daheim gegen Röslau und auswärts in Münchberg. Danach werde man schon klarer sehen können, wo die Reise hingeht.
Die Saisonvorbereitung – verletzte Spieler, durchwachsene Spiele
Martin Damrot hat die lange Corona-Zwangspause in eigener Sache genutzt. Er hat die Trainer-B-Lizenz erworben. Das kam ihm gleich zupass beim Einstieg in die Vorbereitung. Dosiertes Training nach der langen Zwangspause war angesagt. Doch habe die Vorbereitung dann doch durch verletzungsbedingte Ausfälle sowie durch Impfungen seiner Spieler gegen Corona gelitten.
Das schlug sich auch auf die Leistung in den Testspielen nieder. Nicht einmal konnte er hier aus dem Vollen schöpfen. Immer wieder musste er aufgrund von Ausfällen improvisieren (Nick Watzlawick – Kreuzbandriss, Marco Kießling – Schulterverletzung, Johannes Hamann – Bänderverletzung). Die Ergebnisse waren entsprechend durchwachsen. Niederlagen gegen die Bezirksligisten Trogen (1:2) und zuletzt bei der Generalprobe auf die neue Saison in Selbitz (0:3) will Damrot aber nicht überbewerten – „in Selbitz fehlte uns die halbe Mannschaft“. Der Trainer betont, in Testspielen weniger auf die Ergebnisse als vielmehr auf jene spielerischen Elemente zu achten, die vorher im Training einstudiert worden sind. „Auch hier gibt es aber noch Luft nach oben“, räumte er ein. Es fehle einfach auch noch Wettkampfpraxis und der Rhythmus. „Da brauchen wir wohl noch zwei, drei Wochen“, sagt der Kickers-Trainer.
Vor dem Punktspielauftakt am Sonntag in Vach ist ihm deshalb aber nicht bange. Damrot: „Mit einem Sieg zu starten, wäre riesig. Ich vertraue da meiner Mannschaft. Ich weiß um ihre Qualität, die zeigt sie mir regelmäßig im Training.“
Der Kader – in der Breite gut aufgestellt, auch in der Spitze?
In Danny Wild und Andreas Knoll (beide zur SpVgg Bayern Hof) sowie Waldemar Schneider (Selb 13) hat Kickers Selb Spieler verloren, die in der abgebrochenen Corona-Saison noch Leistungsträger waren. Mit jungen Kräften (Alexander Seidel, Ege Özkan und Torwart Jonas Lang) wurde der Umbruch eingeleitet. Vor dieser Saison stießen dann auch noch erfahrene Landesligaspieler zu den Kickers: Florian Rupprecht, 27 Jahre, von der SpVgg Weiden und Marco Kießling, 23, vom SV Mitterteich. „Wir sind in der Breite jetzt sehr gut aufgestellt“, sagt Damrot. Sein Kader umfasst drei Torhüter und 18 Feldspieler. Als „jung und hungrig“ charakterisiert er seine Mannschaft. „Wenn die Jungs im Kopf klar bleiben und mit Herz und Leidenschaft spielen, dann ist mir nicht bange.“