Kulmbach Termin-Verschiebungen belasten Impfzentrum

Als Leiter des Kulmbacher Impfzentrums stellt Marcel Hoquel fest, dass immer mehr Menschen ihren zweiten Impftermin verschieben wollen. Foto: /Burger

Nicht zur zweiten Impfung, weil man in Urlaub will oder der Geburtstag bevorsteht? Immer mehr Kulmbacher wollen ihre Termine verlegen und bringen das Impfzentrum in Planungsnöte.

 
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Kulmbach - Die ganze Welt spricht vom Impfen. viele ärgern sich, weil sie noch keinen Termin bekommen haben und noch nicht an der Reihe sind. Die Steigerung der Impfquoten könnte jetzt, wenn es um die zweite und abschließende Impfung geht, einen Dämpfer erhalten. Denn zunehmend, so berichtet es das Kulmbacher Landratsamt, nehmen Bürger, die ihre erste Impfung erhalten haben, die zweite nicht wahr oder wollen ihren vorgesehenen Impftermin verschieben. Das macht die Planung im Impfzentrum nicht einfach und auch bei den Hausärzten könnte das zu Problemen führen, sagt der Leiter des Krisenstabs am Kulmbacher Landratsamt, Oliver Hempfling.

Den einen ist ihr Impftermin „heilig“, anderen, so scheint es, ist er egal. Für Oliver Hempfling ist klar: Dieser Termin, wenn man ihn denn hat, sollte Priorität haben. Schließlich kennt man ihn, seit man die erste Spritze bekommen hat und damit wochenlang vorher. Doch die Zahl derjenigen, die ihren Termin oft kurzfristig noch verschieben wollen, nimmt zu, berichtet Hempfling. Häufig werde der Wunsch nach einer Verlegung mit Urlaubsplänen begründet.

Auch private Ereignisse, etwa wie ein Geburtstag, werden genannt. „Die Leute rufen dann bei uns an und sagen, sie haben Bedenken, dass sie wegen möglicher Nebenwirkungen flach liegen könnten und wollten deswegen eine Feier nicht gefährden“, weiß Hempfling. Der Chef des Kulmbacher Krisenstabs stellt fest: „Der Impftermin wird immer mehr zum Spielball der Interessen und Pläne, die man so hat. Das macht es für uns zum einen schwer planbar, weil ja die Termine sowohl im Impfzentrum als auch beim Hausarzt sofort nach der Erstimpfung schon festgelegt werden.“ Zum anderen hätten auch die Impfstoffe zwischen der ersten und der zweiten Spritze klar definierte Abstände. Deren Einhaltung sei nötig, um die bestmögliche Wirksamkeit der Impfung zu erreichen. Deswegen seien die Abstände auch in der Impfverordnung geregelt.

„Wenn man jetzt noch viele Individualwünsche erfüllen muss, ist das vielleicht selbst für den Einzelnen nicht besonders sinnvoll, aber es geht auch zu Lasten des Gemeinwohls“, macht Hempfling deutlich. Die Terminplanung werde immer komplizierter, irgendwann funktioniere sie nicht mehr. „Deswegen bitten wir, dass möglichst alle diesen ja sehr frühzeitig mitgeteilten Termin einhalten und wahrnehmen.“

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