Erst am Montagabend wurden 108 israelische Leichen in einem Kibbuz, nahe des Gazastreifens geborgen. Was ein Kibbuz ist und wie diese entstanden sind: Eine Übersicht.
Die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen sowie die israelischen Gegenschläge hielten auch am Dienstag an. Und auch die Schlagzeilen von Opfern des Terrors, die in „Kibbuzim“ (Plural von Kibbuz) entdeckt werden häufen sich. Doch was genau ist ein Kibbuz?
Das Wort „Kibbuz“ leitet sich vom hebräischen Wort „qavatz“ ab und bedeutet so viel wie „sammeln“ oder „versammeln“. „Genau das mussten die Menschen tun, die im 19. Jahrhundert im Land Israel leben wollten - ohne öffentliche Verkehrsmittel und Supermärkte“, schreibt das Institut für Israelogie. Im 19. Jahrhundert verließen Juden unter schweren Bedingungen ihre Heimat, um in dem Land Israel, eine neue Heimat zu finden. „Landwirtschaftlich war Israel nur sehr spärlich ausgestattet – um ihr Überleben zu sichern mussten sich diese Einwanderer zusammentun, zusammenarbeiten und sammeln – also einen „Kibbuz“ gründen“, heißt es weiter.
„Ein Eingeständnis zu der Tatsache, dass man in einem Wüstengebiet nicht überleben kann, wenn man auf sich alleine gestellt ist“, so definiert das Institut für Israelogie den Kibbuz. Und so wurden die Kibbuzim als Kommunen gegründet, in denen zusammen gelebt, zusammen gearbeitet und zusammen gegessen wurde. Heute gibt es etwa 250 Kibbuzim im Land, in denen rund 125 000 Menschen leben, informiert die Non-Profit Organisation „Jüdische Agentur für das Land Israel“. Die Zahl der Mitglieder eines Kibbuz kann zwischen 100 und 1000 liegen. In älteren Kibbuzim gehören zu den Mitgliedern oft drei oder vier Generationen und eine beträchtliche Zahl von Neueinwanderern.