Gelernt ist gelernt. Der gebürtige Schweriner hat schon vor dem Abitur eine Jugendtheatergruppe gegründet und geleitet. Nach mehreren Stationen, darunter eine Inszenierung an der Dänischen Nationaloper, kam er 2008 an die Oper des Staatstheaters Darmstadt als Erster Spielleiter und Regieassistent. Sein Erstling als Regisseur war 2011 Verdis Nabucco. Drei Jahre später heuerte er in Hof an: als Operndirektor, Regisseur und Musikdramaturg. Seitdem haben allerlei Opernproduktionen die Sparte am Haus gestärkt. Viel erwarten kann man von der Oper „Die Weiße Rose“. Krause inszeniert sie bald in einer Neufassung innerhalb des Zyklus’ „Wider das Vergessen“ 80 Jahre nach der Hinrichtung von Sophie und Hans Scholl und Christoph Probst; am 25. Februar ist im Studio Premiere. Dass diese Oper lange in den Theater-Archiven schlummerte und Krause sie wieder ins Licht rückt, zeigt von Krauses Faible für unverdient Vergessenes.
Krauses Kür folgt einer überraschenden Abdankung. Vor neun Monaten meldete das Theater Hof aus heiterem Bühnenhimmel, dass Reinhardt Friese seinen Vertrag nicht verlängern wird. Im Sommer nächsten Jahres verlässt der Mann mit großer Musical-Affinität das Haus. Nach einer Zeit, in der das Haus mit teils gewagter Stückauswahl und Inszenierungen überregional von sich reden machte. „Am Theater sind die zwölf Jahre, die ich am Ende hier in Hof Intendant gewesen sein werde, eine kleine Ewigkeit und eine eher ungewöhnlich lange Amtszeit“, so begründete Friese seinen Abgang. Dass er gerne noch ein wenig länger als Hofer Intendant gearbeitet hätte, auch das war zu hören. Dem Erneuerer Friese Neues folgen zu lassen, ist jetzt die Aufgabe.