Bisschen barockes Bühnenbild, musikalisch möglichst authentische Aufführungspraxis und die Story von Amor, gegen dessen Pfeile eh alle Menschen machtlos sind: Fertig wäre die historische Oper zum Saisonstart gewesen. Gähn. „Das hätte wohl nur die Musikwissenschaft interessiert“, sagt Lothar Krause. Stattdessen hat er eine der ältesten Opern der Welt hergenommen, um sie in allen Dimensionen ins Hier und Jetzt zu versetzen – als ziemlich klare Ansage dafür, wie er als frisch gebackener Intendant des Theaters Hof an seine Aufgabe heranzugehen gedenkt. Klare Statements, Hemdsärmeligkeit und eine unfassbare inhaltliche Tiefe inklusive.