Thiemitztal Der Meiler raucht wieder

Christine Rittweg

Etwa eine Woche lang wird er nun bewacht, dann kann die Buchenholzkohle ausgebreitet und getrocknet werden.

 
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Der Kohlenmeiler im Thiemitztal ist entfacht. Etwa 250 Gäste konnte Dieter Frank, Vorsitzender des Frankenwaldvereins, begrüßen. Dieser gab einen geschichtlichen Abriss. Der letzte Köhler Emil Reuther führte das Handwerk in vierter Generation aus. Um die Köhlerei nicht aussterben zu lassen, nahm der Frankenwaldverein das Handwerk schließlich ehrenamtlich in die Hand. Dieter Frank verwies dabei auf die Pioniere Peter Mannigl, Paul Haueis, Kurt Liebald. Hinzu kamen im Laufe der Zeit zahlreiche Helfer vom den umliegenden Frankenwaldvereinen.

Björn Stumpf vom Frankenwaldverein Schnaid hat ein Helferteam aufgebaut, das nicht nur den Meiler bewacht, sondern auch die Gäste beim Entfachen bewirtet. „In all den Jahren wurde mit Hilfe von Zuschüssen einiges investiert, vom Vorplatz über Lagerräume sowie Wasser, Strom oder Toilettenanlagen“, erwähnte Frank. Nur die Blockhütte sei die alte geblieben.

Bürgermeister Reiner Feulner, der den Meiler mit einer Fackel entfachen durfte, hat das Projekt seitens der Stadt unterstützt. Aber ohne das ehrenamtliche Engagement wäre die Tradition ausgestorben. Der Meiler an der Kohlstatt passe natürlich auch zum nationalen Titel Waldhauptstadt, den Schwarzenbach am Wald dieses Jahr verliehen bekommen hat.

Köhler Björn Stumpf freute sich, dass die Arbeit am Kohlenmeiler gewürdigt wird. Die sogenannte Staffelkohle nahm er von Josef Gilch, der den Europäischen Köhlerverband vertrat, entgegen. Das schwarze Gold kommt aus Ebermannsdorf (Oberpfalz), die Thiemitzer Kohle wird dann ebenfalls zum Anzünden an eine andere Meilerstatt in ganz Europa weitergegeben. Weiße Rauchschwaden stiegen kurz darauf in den Himmel, und etwa eine Woche lang wird nun im Dreischichtsystem auf den Meiler, der selbst bestimmt, wann er fertig ist, aufgepasst. Dann kann die Buchenholzkohle ausgebreitet und getrocknet werden.

Für die musikalische Umrahmung sorgten die Adelberg Buam und die Sorger Buam. Die jüngsten Zuschauer wurden von den Frankenwald-Rangern Ines und Jan auf eine Exkursion durch den Wald entführt. Mit einer Weste und Becherlupe ging es dann über Stock und Stein.

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