Thiersheim Thiersheim senkt Schuldenlast

Daniele Hirsche
Die finanzielle Lage in Thiersheim war schon einmal wesentlich angespannter. Dennoch ist weiterhin Konsolidierung angesagt. Foto: / dpa/Daniel Reinhardt

Trotz vieler Investitionen verringert die Gemeinde die Verpflichtungen um eine Dreiviertel Million Euro. Die Pandemie sorgt auch im Haushalt für höhere Ausgaben.

 
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Thiersheim - Der Markt Thiersheim bleibt weiter auf Konsolidierungskurs. In seiner Sitzung am Dienstagabend hat der Gemeinderat einstimmig den Haushaltsplan 2021 verabschiedet und dem Investitionsprogramm für 2020 bis 2024 zugestimmt. Der Verwaltungshaushalt schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit 3,6 Millionen, und der Vermögenshaushalt weist ein Volumen von 3,14 Millionen Euro aus.

Dank der Bedarfszuweisung und Stabilisierungshilfen vom Freistaat verringert sich 2021 der Schuldenstand, und auch die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt seit 18 Jahren erstmals wieder deutlich.

Schuldenstand sinkt um 725 000 Euro

Trotz zahlreicher Investitionen in Dorferneuerungsmaßnahmen, Erschließung eines Baugebietes, Bau des Dorfgemeinschaftsraumes, Schulsanierung und Kanalerneuerungen fällt die diesjährige Kreditaufnahme des Marktes mit 70 000 Euro relativ gering aus. Außerdem können insgesamt 795 000 Euro an Schulden ordentlich und außerordentlich getilgt werden. Zum Jahresende sinkt der Schuldenstand damit um 725 000 Euro auf 3,1 Million Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt um rund 400 Euro auf 1738 Euro.

Bürgermeister Werner Frohmader betonte, dass man sich bei Aufstellung des Haushaltsplanes 2021 am Konsolidierungskonzept orientiert habe. Die Ansätze im Haushaltsplan, insbesondere die des Vermögenshaushalts, seien in einer Sitzung des Finanzausschusses ausführlich diskutiert worden. Als größte Ausgabeposten bei den Investitionen im Jahr 2021 zählte der Bürgermeister die Sanierung des Schulgebäudes (750 000 Euro), die Dorferneuerung (100 000 Euro), den Bau des Dorfgemeinschaftsraumes (840 000 Euro), den Abbruch des ehemaligen TSV-Gebäudes (240 000 Euro), die Sanierung der Außensportanlage (120 000 Euro) sowie weitere Aufwendungen in den Hochwasserschutz und die Erneuerungen des Kanal- und Wassersystems. „Die Bedarfszuweisung und die Stabilisierungshilfen sind wichtige Bestandteile unseres Haushaltes. Den größten Posten unserer Einnahmen stellt der Einkommensteueranteil mit 950 000 Euro dar“, stellte Bürgermeister Frohmader heraus. Obwohl die Ausgaben für die Kreisumlage von 850 000 Euro im Vorjahr auf 915 000 Euro gestiegen seien und sich die Schlüsselzuweisung um 45 000 Euro verringert habe, erreiche die Gemeinde mit 333 800 Euro dennoch mehr als die Mindestzuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt, lobte der Bürgermeister die Arbeit von Kämmerin Stefanie Stöhr.

Kreisumlage schlägt zu Buche

Die wichtigsten Einnahmeposten im Thiersheimer Verwaltungshaushalt sind neben dem Einkommenssteueranteil die Schlüsselzuweisungen mit 631 000 Euro, die Zuweisungen für laufende Zwecke mit 429 300 Euro, die Gewerbesteuer mit 430 000 Euro und die Grundsteuer B mit 210 000 Euro. Außer der Kreisumlage schlagen im Verwaltungshaushalt bei den Ausgaben vor allem die Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen (498 350 Euro), die Personalausgaben (353 000 Euro), Zuweisungen und Zuschüsse (782 800 Euro) sowie die Umlage für die Verwaltungsgemeinschaft (360 000 Euro) zu Buche.

Die „Meisterin der Zahlen“, wie Stefanie Stöhr von den Rednern aller Fraktionen anerkennend bezeichnet wurde, erläuterte, dass der Markt Thiersheim im Jahr 2020 eine Stabilisierungshilfe in Höhe von 775 700 Euro erhalten habe, die der Rücklage zugeführt worden sei. Davon könnten 300 000 Euro für Investitionen im Vermögenshaushalt verwendet werden. Die restlichen 475 000 Euro würden für eine außerordentliche Darlehenstilgung verwendet.

1,8 Millionen für HochbauStöhr

Weiter sind im Vermögenshaushalt unter anderem 1,84 Millionen Euro für Hochbaumaßnahmen und 287 000 Euro für Tiefbaumaßnahmen veranschlagt. Dem stehen als größte Einnahmeposten Zuweisungen (1,86 Millionen Euro), die Entnahme aus der Rücklage (775 700 Euro), die Zuführung (333 800 Euro) und eine Kreditaufnahme von 70 000 Euro gegenüber.

Robert Lang bat um Auskunft, woraus die Steigerungen von rund 38 000 Euro bei den Personalkosten und beim Gebäudeunterhalt und der Bewirtschaftung (rund 16 000 Euro) resultierten. Laut Stefanie Stöhr resultieren die Steigerungen aus tariflichen Erhöhungen der Gehälter und dem Ehrensold des ausgeschiedenen Bürgermeisters. Bei Gebäudeunterhalt/Bewirtschaftung sei die Kostensteigerung durch Ausgaben für Fahrzeuge der Feuerwehr sowie in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, beispielsweise Kauf von Masken und Desinfektionsmittel, entstanden.

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