Signal arbeitet nicht nur mit derselben Verschlüsselungssoftware, die Telegram, Threema und mittlerweile sogar teilweise Whatsapp nutzen, sondern ist selbst Eigentümer der Software. Der Gründer von Open Whisper Systems hat einen makellosen Ruf. Das Unternehmen finanziert sich durch Spenden und ist komplett werbefrei.
Im Kern hat der Messenger ähnliche Funktionen wie Whatsapp. Im Gegensatz zu Whatsapp können bei Signal aber beispielsweise Nachrichten verschickt werden, die sich nach einer festgelegten Zeit wieder löschen. Die Server des Unternehmens stehen allerdings in den USA und unterliegen damit weniger strengen Datenschutzregeln wie die in Europa geltenden.
3. Telegram – Werbefrei und cloudbasiert
Vorteile: kostenlos; ähnliche Funktionalität wie Whatsapp; werbefrei; cloudbasiert; verschicken großer Datenmengen möglich; mit Web- bzw. Desktopversion
Nachteile: Datenschutz muss manuell aktiviert werden; weniger Nutzer als Whatsapp; Unternehmensstruktur ist wenig transparent
Auch der Messenger Telegram funktioniert im Prinzip wie Whatsapp. Das Unternehmen wurde 2013 von den russischen Brüdern Pavel und Nikolai Durov gegründet. Die beiden hatten in Russland 2006 unter dem Namen „VKontakte“ ein mit Facebook vergleichbares soziales Netzwerk gegründet. Es kam zum Streit um Daten, die Pawel Durow den russischen Behörden liefern sollte. Am Ende musste er seine eigene Firma verlassen.
Telegram-Nutzer können sich gegenseitig Nachrichten schreiben, Fotos, Videos oder andere Dokumente verschicken. Es können Sprachnachrichten und sogar kleine Sprachvideos erstellt und verschickt werden. Anrufe wie bei Whatsapp sind ebenfalls möglich.
Telegram verspricht seinen Nutzern im Gegensatz zu Whatsapp erhöhten Datenschutz. Bei dem Messenger gibt es zwei Arten von Verschlüsselungen. Private Gespräche können in so genannten „geheimen Chats“ technisch verschlüsselt werden und bleiben für Dritte unzugänglich – also auch für Telegram selbst. Von der Stiftung Warentest wurde diese optionale Verschlüsselung in einem Testbericht 2014 als „kritisch“ eingestuft. In dem Test hieß es außerdem: „Die App speichert automatisch alle Adressbucheinträge ohne die Zustimmung des Nutzers oder der betroffenen Personen.“ Immerhin: „Ansonsten überträgt sie jedoch keinerlei Daten an den Anbieter oder an Dritte.“
Anders als bei Whatsapp können bei Telegram sehr große Gruppenchats mit bis zu 100 Teilnehmern erstellt werden. Und es gibt noch eine nette Spielerei: Bei Telegram können Nachrichten verschickt werden, die sich nach einer gewünschten Zeit wieder von selbst löschen.