Tiefbrunnen in Marktredwitz Eine Million Euro für Trinkwasser

Herbert Scharf
Von den Bauarbeiten unter der Erde zeugt lediglich das Wasserhäuschen auf einer Wiese bei Marktredwitz. Foto: Herbert Scharf

Ein neuer Tiefbrunnen versorgt Oberredwitz und Waldershof. Eine Menge Geld gab das Kommunalunternehmen der Stadt Marktredwitz dafür aus.

 
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Mit einem Knopfdruck setzten Oberbürgermeister Oliver Weigel und der Vorsitzende des Kommunalunternehmens, Markus Brand, den neuen Trinkwasserbrunnen unter einer Wiese zwischen Marktredwitz und Meußelsdorf in Gang.

Einige Jahre wurde hier seit 2017 geforscht, untersucht und gebohrt, um die hochwertige Trinkwasserversorgung für Oberredwitz und Waldershof für die Zukunft zu sichern. Nun wurde der Brunnen seiner Bestimmung übergeben.

Oberbürgermeister Oliver Weigel hieß zu der Einweihung und Inbetriebnahme des neuen Tiefbrunnens 2 die Vertreter der beteiligten Firmen willkommen. Er blickte auf das Jahr 2017 zurück. Damals hatten Untersuchungen ergeben, dass der Brunnen saniert werden müsse. Zwei Jahre später wurde der Auftrag an die Firma Aqua Bohr- und Brunnenbaugesellschaft vergeben. So wurde die Wasserversorgung in den vergangenen Jahren auf den aktuellen Stand gebracht.

Brunnen 1 wurde dicht gemacht

Versorgt werden von dem Brunnen in erster Linie Oberredwitz und Waldershof. Dafür gab das Kommunalunternehmen der Stadt Marktredwitz (KUM) rund eine Million Euro aus, teilte der Oberbürgermeister bei der Einweihung mit. Von den vielen Arbeiten unter Tage zeugen lediglich ein historischer Pumpbrunnen und ein Holzhäuschen in der Größe eines Gartenhauses, in dem allerdings viel Technik versteckt ist.

Die Grundlage des Lebens

Markus Brand vom Kommunalunternehmen unterstrich, dass Wasser die Grundlage des Lebens sei. Sei es in Bächen, Flüssen oder Seen. Oder eben aus Tiefbrunnen für die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigem Trinkwasser. Wasser sei für die Ernährung, aber auch die Hygiene unverzichtbar.

Da die Schüttung des neuen Tiefbrunnens ausreiche, wurde der Vorgänger des Brunnens stillgelegt. Die neue Versorgung könnte mit ihrer Schüttung sogar ganz Marktredwitz versorgen.

Das Kommunalunternehmen, so Brand weiter, investiere derzeit zwischen 15 und 20 Millionen Euro. Als weitere Beispiele für Vorhaben des Kommunalunternehmens Marktredwitz nannte er die Sanierung des Hallenbads oder Maßnahmen im Industriegebiet Rathaushütte. Allerdings fielen die Baumaßnahmen wenig auf, da fast alles unter der Erde gestaltet werde.

90 Meter tief gebohrt

Anja Malanek vom Büro Piewak und Partner erläuterte anschließend im Detail die Arbeiten an dem Tiefbrunnen. Bis in eine Tiefe von 90 Metern wurde hier gebohrt. Unter anderem mussten bei den Arbeiten schadhafte und veraltete Filteranlagen und Filtermaterialien ausgewechselt werden.

Beim Test habe der Brunnen eine Schüttung von 55 Litern in der Sekunde geleistet. Das wären im Extremfall immerhin mindestens 1,8 Millionen Kubikmeter im Jahr. Was zu einem klaren Wasser in ausreichender Menge beiträgt, seien die Marmorstein-Züge aus Richtung Wunsiedel und Waldershof.

Mit einem Knopfdruck im Wasserhäuschen setzten Oliver Weigel und Markus Brand, angeleitet von Wassermeister Jörg Wifling, Abteilungsleiter Wasser beim KUM, die neue Anlage in Betrieb.

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