Tipps fürs Pilze sammeln Wo wachsen Steinpilze?

Markus Brauer/

Nach dem Regen der vergangenen Wochen können Liebhaber von Pilzen in zahlreichen Regionen Deutschlands wieder fündig werden. Auch die begehrten Steinpilze sind vielerorts zu finden.

 
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Der Herbst verspricht mit zunehmenden Niederschlägen eine gute Pilzsaison. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) sind nach der Trockenheit der vergangenen Monate in zahlreichen Regionen nun bundesweit Pilze zu finden, darunter in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Bayern.

Nach DGfM-Angaben gibt es schätzungsweise 10 000 Großpilze in Mitteleuropa, ungefähr 100 davon sind essbar, etwa 150 von ihnen giftig und circa 10 tödlich.

Lebensweise von Pilzen

Pilze leben auf unterschiedliche Weise: Die einen als sogenannte Zersetzer wie etwa Champignon und Riesenbovist, die anderen leben in Symbiose mit Pflanzen – als sogenannter Mykorrhiza-Pilz wie Steinpilz oder Marone.

Mykorrhiza-Pilze wie der Steinpilz gehen eine Symbiose mit Baumarten wie der Kiefer oder der Eiche ein. Die Bäume stehen nach den vergangenen Jahren mit wenig Regen in einigen Regionen im Trockenstress.

Letzten Endes kommt es auf die Vitalität des Baumes an, denn das Aufkommen von Pilzarten ist nicht nur eng verbunden mit ihrer Ernährung, sondern auch mit Niederschlag.

Steckbrief Steinpilz

  • Gattung: Familie der Dickröhrlingsverwandten (Boletaceae)
  • Merkmale: mittelgroße bis große Fruchtkörper
  • Hut: Der Hut ist fünf bis 25 Zentimeter breit, kugelig und bei jungen Steinpilzen weißlich; später ist er hellbraun bis dunkelbraun.
  • Röhren: Die Röhren sind erst weiß, dann grüngelblich und vom Hutfleisch leicht ablösbar.
  • Stiel: Der Stiel ist grauweißlich oder graubräunlich, bei jungen Pilzen dickknollig, später eher keulenförmig; Höhe sieben bis 15 Zentimeter; Dicke drei bis sechs Zentimeter.
  • Fleisch: Weiß und fest, später weich; riecht angenehm und hat einen nussartigen milden Geschmack.
  • Vorkommen: Von Juli bis Oktober im Nadelwald unter Kiefern und Fichten zu finden; einzeln oder in Gruppen.
  • Schutz: Alle Arten der Gattung Boletus stehen in Deutschland unter Naturschutz und dürfen nur in kleinen Mengen zum eigenen Bedarf gesammelt werden. Einige Arten wie der Bronze-Röhrling sind vollständig geschützt und dürfen nicht zu Speisezwecken gesammelt werden.

Tipps für die Pilzsuche

Giftige Doppelgänger
Pilze sucht man im Spätsommer und Herbst. Pfifferling, Steinpilz, Stockschwämmchen, Speisemorchel, Violetter Rötelritterling, Mohrenkopf-Milchling und Riesenschirmling gehören zu den beliebtesten Speisepilzen der Deutschen. Aber Vorsicht beim Sammeln im Wald: Mancher Speisepilz hat einen giftigen Doppelgänger.

Sammeln
Wer einen essbaren Pilz gefunden hat, sollte ihn vorsichtig herausdrehen oder abschneiden, ihm aber keinesfalls mit der Schaufel zu Leibe rücken. Damit könnte das unterirdische Pilzgeflecht zerstört werden. Beim Herausdrehen bleibt der Stiel dran, das hilft später bei der Bestimmung des Pilzes. Wenn man den filigranen Fruchtkörper samt Hut und Stil vorsichtig ablöst, hält man nur den winzigen oberirdischen Teil des Pilzes in den Händen. Der eigentliche Organismus, der Vegetationskörper, liegt verborgen im Erdreich, im Holz eines Baumes oder in einem anderen Substrat, in dem der Pilz siedelt.

Dämmerung
Pilze nicht in der Dämmerung oder nachts sammeln: Darauf weist der Deutsche Jagdverband hin. Pilzsammler stören ansonsten Wildtiere. Sammler sollten aufpassen, wie weit sie sich in Dickichte und Gebüsche schlagen.

Transport
Zum Transport der schon im Wald grob gereinigten Pilzernte eignet sich ein luftiger Korb oder ein Stoffbeutel . In Plastiktüten verderben Pilze dagegen schnell. Da viele Pilze unter Artenschutz stehen, ist es übrigens nur erlaubt, kleine Mengen für den Eigenbedarf zu sammeln.

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