Tipps von der Feuerwehr So bleibt man trotz Sturms sicher

Wer kann, soll zu Hause bleiben, wenn es stürmisch ist, rät Kreisbrandmeister Yves Wächter Foto: dpa/Boris Roessler

Massive Böen decken Dächer ab und knicken Bäume um. Der Wind wirbelt Gegenstände durch die Luft. Feuerwehrmann Yves Wächter gibt Tipps für das richtige Verhalten.

 
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Kulmbach - Erst Ylenia, jetzt Zeynep. Stürme beherrschen das Wettergesehen in diesen Tagen. Meteorologen warnen vor weiteren Orkanen. Um Schäden zu verhindern kann jeder selbst etwas dazu tun, sagt Kreisbrandmeister Yves Wächter aus Marktleugast. Der Sprecher der Kulmbacher Kreisfeuerwehren gibt Tipps, was man beachten sollte, wenn draußen mehr als ein laues Lüftchen weht.

Die jüngsten zwei Stürme sind nun weitgehend vorbei, auch wenn es laut Wetterdienst am Wochenende und sogar noch am Montag noch zu heftigen Böen kommen kann. Auch im Landkreis Kulmbach sind Schäden entstanden. Menschen sind dabei glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Damit das auch bei den nächsten Stürmen so bleibt, hat die Feuerwehr Tipps zur Hand.

Was man an Sicherungsarbeiten leisten kann, hängt laut Wächter auch von der Jahreszeit ab. „Im Sommer sind es vermehrt Pavillons, Sonnenschirme, Blumentöpfe oder auch Terrassenmöbel, die der Sturm erfasst und durch die Luft wirbelt. Ach Trampoline sind schon abgeflogen. Solche Gegenstände sollten auf jeden Fall gesichert und am besten weggeräumt werden“, sagt der Experte. Im Sommer und im Winter müsse auf Mülleimer oder Bio-Tonnen geachtet werden. Selbstredend sollten vor allem auch die gelben Säcke nicht auf die Straße, wenn es stürmt.

Baustellen im Garten und am Haus benötigen ebenfalls besondere Aufmerksamkeit, wenn starker Wind vorhergesagt ist. Baugerüste müssen besonders gesichert werden, Planen, etwa über Brennholzstapeln, sollte man ebenfalls gut festzurren. Einmal mehr nachschauen könne dabei nicht schaden, betont Wächter.

Die Aufforderungen, die für den vergangenen Donnerstag mit der Warnung vor Extremwetter galten, waren klar und deutlich: “Schließen Sie Fenster und Türen. Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen. Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien.“ Doch vor allem an die Aufforderung, möglichst das Haus nicht zu verlassen, könne sich nicht jeder halten, weiß der Feuerwehrfachmann: „Die, die trotz Sturms rausgehen, haben ja meistens einen triftigen Grund, zum Beispiel, weil sie zur Arbeit müssen.“ Wenn es sich nicht vermeiden lässt, raus zu gehen, sollte man wenigstens genau darauf achten, wo man entlangläuft. Sehr leicht kann es sein, dass von einem Dach Ziegel fallen oder Äste von Bäumen gerissen werden und herumfliegen. Das kann tödlich werden.

Auch für Autofahrer hat Yves Wächter Ratschläge. „Gerade wenn es dunkel ist, muss man besonders vorsichtig sein. Wenn ein Baum schon auf der Straße liegt, ist er oft nicht gut zu sehen.“ Waldgebiete sollte man am besten meiden, kann man das nicht und es sind bereits Bäume auf eine Straße gestürzt, rät die Feuerwehr zum Rückzug. Notfalls zu Fuß, sollte der Weg mit dem Auto nicht mehr möglich sein.

Vor der Fahrt sollte man sich schon rüsten. „Es empfiehlt sich, im Winter eine Decke im Auto zu haben und auch winterfeste Kleidung mitzunehmen. eine dicke Jacke, eine Mütze und Handschuhe im Auto zu haben, ist absolut ratsam“, betont Wächter. „Wenn ich gezwungen bin, mein Auto zu verlassen, kann ich mit warmer Kleidung eine Zeit lang im Freien verharren, bis die Rettungskräfte kommen.“

Meteorologe Jörg Kachelmann hat auf seinem Twitter-Kanal ebenfalls viele Tipps veröffentlicht, wie man sicher durch einen Sturm kommt. Einer dieser Ratschläge: „Denken Sie daran, dass Sie nicht unverwundbar sind. Auch nicht in einem Auto. Ein fallender Baum bringt sie immer sachgerecht um, wenn er sie trifft.“ Und weiter: „Es gibt immer einen sicheren Weg, auch wenn es ein Umweg ist.“ Man müsse nicht immer die gleiche Strecke fahren, nur weil 980 Jahre lang nichts passiert ist, schreibt Kachelmann weiter und fordert auf: „Seien Sie keine Gewohnheitskartoffel!“

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