"Man hat die Woche wieder gesehen, dass Leistungssport echt hart ist. Jetzt ist es mega-cool, dass wir heute den Tag erwischt haben und etwas zu feiern haben", sagte Preuß, die mit zwei fehlerfreien Schießeinlagen den Grundstein für das Erfolgserlebnis gelegt hatte.
Zwischenzeitlich sah es aber nach der nächsten WM-Enttäuschung aus. Nach einem starkem Auftakt von Hinz (28), die als einzige des aktuellen Teams beim bislang letzten WM-Sieg 2017 in Hochfilzen dabei war, wuchs der Rückstand der nicht so laufstarken Hettich bei ihrer ersten WM-Staffel auf die Spitze auf eine Minute an. Den Auftakt zur Aufholjagd machte Herrmann (32), die liegend mit drei Nachladern gerade so die Strafrunde vermied, dann mit einer fehlerfreien Stehendeinlage und einer schnellen Schlussrunde.
Und Preuß zeigte, warum sie die konstanteste Deutsche in diesem Winter ist. Nach dem letzten Schießen ging sie als Zweite in die Schlussrunde. Nachdem Pidruschna an ihr vorbei ging, sah es zunächst nach Bronze aus. Doch die Bayerin schlug zurück. "Es war eine geile Kiste", sagte Disziplintrainer Florian Steirer. Herrmann & Co können sich nun wie Peiffer nach seinem Edelmetall auf einen Schokoladenkuchen von den Teamköchen freuen.
Vielleicht bekommt auch Lesser als Aufmunterung davon was ab. Denn der Routinier erlebte einen Einbruch wie selten ein deutscher Skijäger vor ihm. "Schon beim Einlaufen sah er nicht gut aus", sagte sein Freund Arnd Peiffer: "Das kommt vor, das ist natürlich sehr schade, wenn das zum Höhepunkt passiert. Das tut mir leid für Erik. Das ist dann wirklich leiden, mental und körperlich." Nach dem historischen Sprint-Debakel vermieden die stark laufenden Rees, Peiffer und Doll aber zumindest das schlechteste Staffelergebnis der Geschichte.
Nun hat vor allem Preuß gute Medaillenaussichten im abschließenden Massenstart am Sonntag (12.30 Uhr/ZDF und Eurosport), wo auch Herrmann und Hinz starten. Bei den Männern (15.15 Uhr) sind nur Peiffer und Doll dabei. Beide waren in der Staffel überzeugend.
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