Die Diebe gingen tatsächlich immer dreister vor, bestätigt ein Beamter auf der Polizeiwache in der Calle de Pau Claris. Es gebe natürlich Verhaltensregeln, an die sich die Touristen halten sollten. Aber man könne doch auch nicht den ganzen Tag zu hundert Prozent wachsam durch die Gegend laufen – was wäre das für ein Urlaub?
Verstörte, aufgewühlte und traurige Touristen
Dann drückt der Beamte erneut auf den Türöffner und herein kommt eine Frau. Noch sichtlich verstört erzählt sie, dass ihr in der Metro der Geldbeutel gestohlen worden sei. Auch sie versichert, extra vorsichtig gewesen zu sein. Die Bankkarten habe sie bereits gesperrt, doch nun brauche sie ein offizielles Formular, damit sie die Fluggesellschaft auch ohne Ausweis für die Heimreise in den Flieger steigen lasse. Einen Schalter weiter erzählt ein Japaner aufgeregt von seiner gestohlenen Kamera und in der Schlange wartet eine Reiseführerin, die den Verlust einer Tasche aus ihrer Gruppe anzeigen will.
Auf einem der unbequemen Plastikstühle sitzt in einer Ecke ein junger Franzose und starrt ins Leere. Ihm wurde bei der Ankunft am frühen Morgen in Barcelona sein Rucksack geklaut. Nun hänge er ohne Geld, Ausweis und Handy in der Stadt fest. Er müsse das jetzt alles erst einmal verdauen, sagt er, und versenkt sich wieder in seinen Gram.