Der Generalsekretär der Gewerkschaft Flai in der Region, Hardeep Kaur, sagte: „Es ist leider kein Horrorfilm. Es ist alles wahr.“ Andere Gewerkschafter bezeichneten den Umgang mit ausländischen Erntehelfern in Italien als moderne Form der Sklaverei. Nach einem früheren Bericht sind vor allem im Süden auch Flüchtlingskinder auf den Feldern beschäftigt.
Der Arbeitgeber erläuterte sein Verhalten damit, dass er in Panik geraten sei. Zudem rechtfertigte er sich nach Informationen der Tageszeitung„La Repubblica“ (Donnerstag) damit, dass der Erntehelfer die Plastikplanen-Maschine ohne Erlaubnis benutzt habe. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung, unterlassener Hilfeleistung und Verstößen gegen Sicherheitsbestimmungen.
Tod löst Debatte aus
Der Tod des Erntehelfers löste eine Debatte über den Umgang mit ausländischen Erntehelfern aus. Viele Zeitungen berichteten groß über den Fall. Arbeitsministerin Marina Calderone bezeichnete das Geschehen als „Akt der Barbarei“. Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida, ein Schwager der rechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, sagte: „Wir sind mit einer Tragödie konfrontiert, die uns nicht gleichgültig lassen kann und vollständig aufgeklärt werden muss.“
Zudem soll Schwarzarbeit auf den Feldern strenger kontrolliert und härter bestraft werden. Als Zeichen der Trauer verfügte die Regionalverwaltung, dass vor Rathäusern und anderen staatlichen Gebäuden die Flaggen auf halbmast gesetzt werden. Auch die Kosten der Beerdigung will der Staat übernehmen. Am Donnerstag lagen die Temperaturen im Süden von Rom bei annähernd 40 Grad. Die Arbeit auf den Feldern ging weiter.